Die Telekom Austria hat die Vorwürfe in der Affäre um mutmaßliche Spionage durch den deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) in Österreich untersucht. Es konnte dabei "kein Nachweis auf einen Zugriff durch Nachrichtendienste" festgestellt werden, wie die Telekom am Mittwoch in einer der APA übermittelten Stellungnahme erklärte.

Im Mai hatte der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz Listen vorgelegt, die nach seinen Angaben beweisen würden, dass der BND im Auftrag des US-Geheimdienstes National Security Agency (NSA) Österreich - aber auch zahlreiche andere europäische Länder - ausgespäht habe. Das Dokument ist eine sogenannte "Prioritätenliste", laut der verschiedene Telekommunikationsverbindungen mit Endpunkt in Wien überwacht worden sein sollen.

"Ließ sich nicht herausfinden"

Zwar sollen zehn der elf genannten Leitungen existiert und von internationalen Partnern angemietet worden sein, aber ob die betroffenen Verbindungen zwischen 2005 und 2008 tatsächlich Ziel einer nachrichtendienstlichen Aufklärung waren, ließe sich "anhand der uns vorliegenden Informationen nicht herausfinden", hielt die Telekom Austria fest. Die Leitungen könnten weder einzelnen Kunden zugeordnet werden, noch sei es zehn Jahre später feststellbar, welche Gespräche über diese Leitungen abgewickelt worden sind.

Im Mai erklärte das Unternehmen in einer ersten Reaktion, dass "sobald Datenverkehr am Knotenpunkt in ein anderes Netz übergeben werde, seien die Daten auch nicht mehr im Einflussbereich der Telekom".