Silvio Berlusconi trotzt der Queen. Nach dem französischen "Closer"-Magazin wird jetzt auch das italienische Klatschblatt "Chi" im Besitz der Familie des ehemaligen italienischen Premiers, die Fotos der barbusigen Herzogin Kate drucken. Die Bilder werden in der Montagsausgabe des zu der Berlusconi eigenen Verlagsgruppe Mondadori gehörenden Klatschblatt "Chi" veröffentlicht. "Die Königin ist nackt" lautet das Titelblatt der Sonderausgabe, in der der schönen Kate 26 Seiten gewidmet werden. Obwohl das Büro von Prinz William (30) in London am Freitag angekündigt hatte, man wolle rechtliche Schritte gegen die Veröffentlichung der Bilder einleiten, wird "Chi" keinen Rückzieher machen.

Die Verlagsgruppe Mondadori, in der sowohl "Closer" als auch "Chi" erscheinen, steht unter Kontrolle des Berlusconi-Konzerns Fininvest. Er wird von Berlusconis ältester Tochter Marina geführt. Mondadori teilte in einer Presseaussendung mit, dass der Konzern den Beschluss der Chefredakteure der beiden Magazine unterstütze, die Bilder zu drucken. Chefredakteur Alfonso Signorini meinte, die Fotos zeigten ein "sehr berühmtes, modernes Paar", das ineinander verliebt sei. Die Reportage schade keineswegs der Prinzessin.

Die Fotografen, die für Mondadori arbeiten, gelten als rücksichtslos. So wurden sogar barbusige Fotos der Verlagschefin Marina Berlusconi in ihrem eigenen Magazin gedruckt. Nach Medienangaben soll Berlusconi sogar mit Frankreichs Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy in Schwierigkeiten geraten sein, weil seine rechte Tageszeitung "Il Giornale" Carla Bruni angeprangert hatte.

"Berlusconi wird immer wieder von seiner Frauenfeindlichkeit verraten. Vulgaritäten über Frauen und gegen Frauen werden als Meinungsfreiheit dargestellt. Doch jetzt, wo er die englische Prinzessin unter Druck setzt, ist es offenkundig, dass kein westlicher Botschafter Berlusconi jemals wieder die Hand schütteln wird", kommentierte die Berlusconi kritische römische Tageszeitung "La Repubblica" am Sonntag.

Ehepaar will Schadenersatz

Prinz William und seine Ehefrau Kate wollen indes wegen der Veröffentlichung von Oben-ohne-Fotos der Herzogin Schadensersatz vom französischen Klatsch-Magazin "Closer" fordern. Die Anwälte des Paars würden am Montag vor Gericht in Nanterre vor den Toren von Paris zudem eine einstweilige Verfügung beantragen, um weitere Veröffentlichungen der Fotos zu unterbinden, kündigte das Büro von William und Kate am Sonntag in London an.

"Geldgier ist die einzige Motivation hinter dieser Vorgehensweise", kritisierte ein Sprecher des Paars die Veröffentlichung der Bilder. Die Fotos zeigen Kate nur mit einem Bikinihöschen bekleidet, wie sie unter anderem ihrem Mann den Rücken eincremt. Das Paar reichte Eilantrag gegen "Closer" ein.