Der unter Missbrauchsvorwürfen stehende US-Fernsehstar Bill Cosby hat zugegeben, mindestens eine Frau unter Drogen gesetzt zu haben, um mit ihr Sex zu haben. Das geht aus am Montag veröffentlichten Gerichtsdokumenten aus dem Jahr 2005 zu einem Jahrzehnte zurückliegenden Fall hervor.

Demnach verabreichte der heute 77-Jährige einer Mitarbeiterin der Temple University in Philadelphia im US-Staat Pennsylvania das Hypnotikum Methaqualon, das umgangssprachlich auch als Quaaludes bezeichnet wird. Das Verfahren wurde allerdings später eingestellt.

In den Dokumenten ist eine Befragung Cosbys durch eine Anwältin der Frau aufgezeichnet. Mit Blick auf die Droge wird der Schauspieler gefragt, ob er diese "anderen Menschen gegeben" habe. "Ja", antwortete Cosby. Weiter fragte die Anwältin: "Als Sie die Quaaludes bekamen, hatten Sie vor, diese jungen Frauen zu geben, mit denen Sie Sex haben wollten?" Cosbys bejahte dies wiederum, korrigierte sich aber kurz darauf. Er habe die Frage "missverstanden". Seine Antwort habe sich nur auf eine Frau bezogen, nicht auf mehrere Frauen, sagte er.

Vorwürfe von 30 Frauen

Cosby gab allerdings zu, dass er der betreffenden Frau aus Philadelphia die Droge gegeben habe. Beide hätten sich in Las Vegas im Bundesstaat Nevada getroffen - "hinter der Bühne". "Ich gebe ihr Quaaludes, dann haben wir Sex", wird Cosby in den Aufzeichnungen zitiert.

In den vergangenen Monaten hatten etwa 30 Frauen dem Schauspieler sexuelle Vergehen bis hin zur Vergewaltigung vorgeworfen, die teils mehrere Jahrzehnte zurückliegen. Cosby, der in den 80er-Jahren mit der Sitcom "The Cosby Show" weltbekannt geworden war, bestritt die Vorwürfe stets.