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Durchtrainierte Menschen rennen durch den Schlamm, hangeln sich an Tauen hoch bis sie Schwielen an den Händen haben. Die Adidas-Tochter Reebok wirbt in den USA unter dem Slogan "Be More Human" mit schwitzenden und dreckverschmierten Fitnessfanatikern. Eine der teuersten Werbekampagnen ihrer Geschichte soll die jahrelange Talfahrt von Reebok stoppen. Die Marke hofft, von der wachsenden Beliebtheit von Sport-Events wie Extrem-Hindernisläufen wie "Tough Mudder" & Co. zu profitieren. Der Trend geht zum gemeinsamen Sport statt einsamer Trainingseinheiten auf dem Laufband.

Rückbesinnung auf das Fitness-Geschäft

Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas muss seine Tochter, die er 2005 für 3,8 Mrd. Dollar (3,4 Mrd. Euro) übernommen hatte, aus dem Tief holen. Reebok - während des Aerobic-Booms in den 80er-Jahren die populärste Sportschuhmarke in den USA - kämpft seit Jahren mit Umsatzrückgängen. Investoren fordern von Adidas, die Tochter wieder zu verkaufen. Die neue Werbekampagne und die Rückbesinnung auf das Fitnessgeschäft sollen die angeschlagene Marke wieder auf Kurs bringen.

Währungsbereinigt stieg der Reebok-Umsatz im ersten Halbjahr um 8 Prozent. Zweistelliges Wachstum in Westeuropa, China und Lateinamerika wurde durch anhaltende Umsatzrückgänge in Nordamerika zum Teil aufgefressen.

Zuwächse als kleiner Lichtblick

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Doch die jüngsten Zuwächse sind nur ein kleiner Lichtblick. Denn der Umsatz ist seit der Übernahme durch Adidas um mehr als ein Drittel auf 1,6 Mrd. Euro im Jahr 2014 gesunken. Kritiker fordern Adidas auf, die Notbremse zu ziehen und sich im Wettbewerb mit dem Dauerrivalen Nike auf die Kernmarke zu konzentrieren. Ein Verkauf der Tochter würde Geld freisetzen, um Adidas in den USA besser zu positionieren.