Ihre Beine sind dünn wie Streichhölzer, auf ihrem Dekolleté zeichnen sich die Rippen ab, Bauch und Busen sucht man bei dem Model vergeblich. Für Fans von Modemagazinen ist daskein ungewöhnlicher Anblick. Für die britische Werbeaufsicht ist das Foto von Yves Saint Laurent aber ein klarer Verstoß gegen Mindeststandards.

Wie dünn darf denn ein Model sein? Lässt man Hedi Slimane, Chefdesigner bei Saint Laurent, diese Frage beantworten, dann fällt die Antwort so aus: extrem dürr.

"Ungesund untergewichtig"

Dieses Kampagnen-Motiv sorgt nach seinem Erscheinen in der Modezeitschrift "Elle" nicht nur im Netz für eine Welle der Empörung, sondern hat nun auch Konsewuenzen für das Modehaus. Bei der britischen Werbeaufsicht (ASA) ging nämlich nun eine Beschwerde ein. Die ASA untersagte dem Label nun, das Foto weiterhin zu verbreiten. Die Begründung: Das sich auf dem Schwarz-Weiß-Foto auf dem Boden räkelnde Model sei "ungesund untergewichtig", das Werbefoto sei daher "unverantwortlich".

Erst kürzlich hatte die ASA auch eine Kampagne der Prada-Tochter Miu Miu verboten, weil diese mit schlüpfriger Lolita-Symbolik arbeitete. Die Zensur der ASA in vergleichbaren Fällen sind aber in den vergangenen Jahren eher rar. Und dennoch: In letzter Zeit häuft sich die Kritik an zu mageren Models. Frankreich hat unlängst ein Verbot von untergewichtigen Mannequins per Gesetz beschlossen. Wer untergewichtige Models beschäftigt, muss mit einer Strafe rechnen.