Wie Papa. "Dad bod" - "Papakörper" heißt das aktuell im Internet rauf und runter gefeierte männliche Idealbild, das den Herren der Schöpfung in Sachen Genuss wieder ordentlich Auslauf beschert. Softies, vor allem im Bereich der Körpermitte, sind plötzlich wieder die Herzensbrecher der Stunde. Keine gestählten Körper, keine strammen Oberarme, kein Sixpack, auf dem sich Käse reiben lässt - eher ein Baucherl, das auf den Konsum mehrerer Sechserpackerl schließen lässt. Begehrt ist der Mann fürs Hauptabendprogramm: Vielleicht einmal durchtrainiert, geht er es heute deutlich gemütlicher an.

Balance zwischen Bierbauch und Fitness


Ausgelöst wurde der Hype um den kleinen Bierbauch von der 19-jährigen Studentin Mackenzie Pearson, die in einer Universitätszeitschrift meinte, dass der "dad bod" eine gesunde Balance zwischen Bierbauch und Fitness sei. Der Artikel verbreitete sich in Windeseile im World Wide Web, seither gilt das Motto World Wide Wamperl. Unter der Rubrik "hot" werden nun Fotos von Schauspieler Leonardo DiCaprio in seiner drehfreien Zeit samt kleinem Bäuchlein über der Badehose gepostet - mit durchaus überzeugender Strandschönheit an seiner Seite.

Auch Kollege Seth Rogen ist der Inbegriff des "dad bod" - Bierbauch mit Humor. Adam Sandler detto. Aber warum die Kehrtwendung in Richtung gefüllter Kühlschrank? Womöglich ist der "dad bod" ein Ausläufer des "Normcore"-Trends. Normalsein als das neue Insein. Vielleicht ist er das neue Ideal, weil sonst schon alles da gewesen ist. Außerdem: Für kleine körperliche Mängel braucht man Humor. Und was ist besser, als über sich selbst zu lachen? Stimmt, gemeinsam zu lachen.