In diesem Jahr hat Victoria's Secret (VS) seine "Engel", Models mit Flügeln, erstmals in London auf den Laufsteg geschickt. Das übergreifende Thema der Fashion Show und der anschließenden Party am Dienstag war vom "Black & White Ball" inspiriert, einem legendären, 1966 von Autor Truman Capote 1966 ausgerichteten Maskenball.

Die mit viel Medienrummel begleitete Modeschau fand heuer im Earl's Court Exhibition Centre statt. 47 Models präsentierten Unterwäsche. Höhepunkt war einmal mehr die Vorstellung des mit Diamanten und Juwelen besetzten Fantasy-Bras. In diesem Jahr waren es sogar zwei Models, die Brasilianerinnen Adriana Lima und Alessandra Ambrosio (beide 33), die einen solchen BH im Millionenwert tragen durften. Angefertigt wurden die beiden kostbaren Stücke vom Juwelier Mouawad.

Überdimensionale Flügel, verziert durch eine größere Anzahl an Kristallen (mehr als 150.000) als bei jedem anderen Outfit in der Geschichte der Show, waren Teil der "Fairy Tale Kostüme". Sie wurden von Serkan Cura, "dem aufgehenden Stern am Pariser Modehimmel", wie Swarowski berichtete. Der Tiroler Kristallschmuckhersteller steuert seit Jahren seine Kreationen der Schau bei.

Neben Lima und Ambrosio befeuerten in London unter anderem die Schönheiten Candice Swanepoel und Doutzen Kroes das Weihnachtsgeschäft. Für musikalische Untermalung sorgten Ed Sheeran, Hozier, Ariana Grande und Taylor Swift, die damit in die Fußstapfen von Justin Timberlake, Katy Perry und den Spice Girls trat. Es geht bei der Schau des amerikanischen Unternehmens eben nicht nur um schöne Unterwäsche, sondern auch um eine große Show.

Seit der ersten Show 1995 ließ VS seine Models meist in New York marschieren, nun war erstmals London der Veranstaltungsort. Die Unternehmensgeschichte begann, wie die dpa berichtete, in Kalifornien. Dort machte Unternehmer Roy Raymond 1977 das erste Geschäft auf - wie er später sagte, weil es ihm peinlich war, Unterwäsche für seine Frau im Kaufhaus zu erstehen.

Leslie Wexner kaufte das Label 1982 für Limited, heute L Brands, und änderte die Strategie: Die Zielgruppe sind seitdem nicht mehr Männer, die Geschenke kaufen, sondern die Dessous-Trägerinnen selbst. Nach eigenen Angaben machte die Marke im vergangenen Jahr 6,7 Milliarden Dollar Umsatz (5,39 Mrd. Euro) und erreicht 390 Millionen Kunden.