Rashida schreitet durch die engen Gassen der Medina von Essaouira, mitten hinein in das Haus des Bäckers. "Hier", sagt die Reiseführerin, "ist die Medina noch wirklich so, wie sie immer war. Sie spiegelt unser Leben wider." Touristen sind innerhalb der Mauern der Altstadt nicht umworbene Klientel, sie nehmen teil am pulsierenden Leben der marokkanischen Altstadt an der Westküste Marokkos. Am Hafen der Stadt, die in früheren Zeiten Mogador hieß, wurde einst der Großteil des Handels zwischen dem Königreich und dem Rest der Welt abgewickelt.

Basis dafür, dass Essaouira nach wie vor ein "Schmelztiegel" ist, wie Rashida sagt. Am großen Stadttor zum Hafen finden sich auch Christuskreuz und Judenstern neben den islamischen Symbolen. Essaouira, das ist auch die vielleicht einzige Stadt Nordafrikas, in der es neben den Moscheen zwei Kirchen und eine Synagoge gibt.

Als die „Perle des Atlantiks“ wird Essaouira oft bezeichnet. Und eine Perle ist es fürwahr, wie man nach einem Tag auf Entdeckungsreise durch die Medina, 2001 von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt, feststellen darf. Zwischen der Stadtmauer und den zentralen Gassen der Altstadt findet man immer wieder architektonische Leckerbissen (kulinarische gibt es in den versteckten Lokalen zur Genüge).

Paradies für Golfer

Hat man genug von der Entdeckungsreise durch die „geheimnissvolle Schönheit“, zieht man sich zurück ins Hotel Heure Bleue. Ein Hotel im Riad-Stil – außen marokkanischer Palast, innen Oase, könnte man meinen. Dort genießt man am Dachpool die blaue Stunde, lässt sich von den Rufen der Muezzins verzaubern und lässt den Tag Revue passieren. Als Golfer hat man diesen mit großer Wahrscheinlichkeit im Golf de Mogador verbracht, wenige Minuten vom Hotel entfernt.

Dort, wo Gary Player einen 18-Loch-Kurs entworfen hat, der sich zwischen Strand und Sand in die Hügel schmiegt und schon nach der Gründung zu einem der zehn besten neuen Plätze der Welt gewählt wurde. Im Spätherbst eröffnete man den neuen 13-Loch-Platz, der in den kommenden Jahren bis auf 18 Loch ausgebaut werden wird.

Bemerkenswert: Nicht zuletzt auf Initiative von Gary Player selbst bemüht man sich, die lokale Bevölkerung für den Golfsport zu begeistern – viele Jugendliche aus dem benachbarten Fischerdorf spielen Golf, die besten des Projekts „Birdies de Mogador“ fahren national bereits Siege ein. Die Bedingungen sind perfekt: In Essaouira hat es ganzjährig zwischen 20 und 30 Grad.

Am Abend geht es zurück ins Heure Bleue, wo man nicht nur einen Blick in das Allerheiligste von Koch Ahmed werfen darf – die Küche –, sondern mit ihm gemeinsam ein Couscous zaubert. Oder man genießt das traditionelle Hammam im Hotel und lässt sich mit Argan-Massageöl, das nur rund um Essaouira aus der Argan-Beere gewonnen und verarbeitet wird, verwöhnen.