Eine Warnung vorweg: Der Besuch von Nord- und Mitteldalmatien kann Ihr Wesen verändern. Glauben Sie nicht? Ein paar Beispiele gefällig? Gerne.

Gänsehaut-Spezialist Alfred Hitchcock, der ja landläufig nicht gerade als Romantikexperte galt, geriet an den Gestaden von Zadar angesichts des „schönsten Sonnenuntergangs der Welt“ ins Schwärmen.

Ein gewisser Bernie Ecclestone – Formel-1-Zampano und Macho in Personalunion – wird in Trogir regelmäßig zum Hausmann, deckt er sich doch am örtlichen Markt höchstselbst mit kulinarischen Köstlichkeiten ein.

Kaiser Diokletian, einst Christenverfolger, gibt sich in Split – zwischen Juni und September – täglich zur Mittagsstunde volksnah, wenn er auf dem Peristyl seines Palastes die „Ave“-Rufe des touristischen Volkes genießt – ein Schauspiel der etwas anderen Art.

Nur Winnetou und Old Shatterhand, die beiden „Blutsbrüder“, blieben weiland bei ihren cineastischen Ausritten durch diverse dalmatinische Örtlichkeiten dieselben sympathischen Haudegen, die sie immer schon waren.

Spezielles Fleckchen

„Ja, Dalmatien ist einfach speziell, vor allem im Frühjahr oder im Herbst“, bestätigt auch Standler Davor, der seine Waren auf dem großen Markt von Split feilbietet. Vor ihm biegt sich der Tisch unter der Last knallroter Paprika. In der Vor- und Nachsaison, da entfaltet dieses spezielle Fleckchen Erde seinen ganzen Zauber.

Dann kann man beinahe ungestört durch den Diokletianpalast und die zauberhafte Altstadt spazieren oder auf der Riva, der Flaniermeile, verweilen, ohne vom Touristenstrom mitgerissen zu werden. Und man kann die Fülle der kulturellen Schätze und Kleinode, die dieser Landstrich bietet, förmlich inhalieren.

Weltkulturerbe

Die kleine Hafenstadt Trogir etwa, deren Kern zum Weltkulturerbe der Unesco zählt. Der Blick vom Turm der Kathedrale entlohnt für die Mühsal des Aufstiegs. Oder Sibenik mit der prunkvollen Kathedrale und den drei Festungsanlagen. Wer hier durch die schmalen Gässchen schlendert, sollte sich die Zeit für eine Einkehr nehmen.

Im „Tinel“ – einem Familienbetrieb, dessen Eigentümer viele Jahre im Burgenland ein Wirtshaus hatten – ist unter anderem die „Pasticada“, der typische kroatische Rindfleisch-Eintopf, äußerst empfehlenswert. In Zadar wiederum muss man den Klängen der „Meeresorgel“ gelauscht und das nächtliche Lichtspiel der Installation „Gruß an die Sonne“ genossen haben.

Glasbläser

Ein heißer Tipp ist das Glasmuseum, in dem Marco, der einzige Glasbläser Kroatiens, täglich sein Können zeigt. Sein Handwerk hat er übrigens in Bärnbach gelernt. Und da wäre noch die einstige Königsstadt Nin mit ihrem Salzmuseum, den atemberaubend schönen, im Frühjahr und Herbst fast menschenleeren Sandstränden.

Aber Vorsicht! Eine Warnung auch am Ende. Aus Nin abzureisen, ohne vorher „Sokol“, eine geräucherte Fleischspezialität, probiert zu haben, ist eine Sünde.