Einmal noch windet sich die Bergstraße um eine Kuppe, dann – Staunen! „Ein kleiner Schritt für einen Menschen ...“ – für diesen Satz hätte Astronaut Neil Armstrong statt auf den Mond einfach auch hierherreisen können. Tiefgefurchte Lavamoränen, bizarre Felsmonumente und zäheste Vegetation zeichnen eine fantastische Kraterlandschaft auf der weiten Hochebene des Teide-Nationalparks auf der Kanareninsel Teneriffa.

Beim Wandern durch den Vulkankessel Las Cañadas del Teide erahnt man in spektakulärer Kulisse die eruptiven geologischen Ereignisse von Millionen Jahren. Atemlos wandelt man hier mitten im Hervorbersten der Welt. "Die Natur, Geliebter, ist voll von Botschaften", beschreibt es die junge Poetin Alicia Llarena in ihrer "Fauna für das Vergessen". Unvergesslich ist allerdings der Anblick der in Blüte stehenden, mannshohen Natternköpfe.

Unesco-Weltnaturerbe

Richtig ins Keuchen kann man natürlich auch kommen, wenn man diese Genusswanderung im Unesco-Weltnaturerbe auf den Teide hinauf ausdehnt, der mit 3718 Metern nur um 80 Meter niedriger ist als der Großglockner. „Vier Stunden Aufstieg“, veranschlagt Bergführerin Montse von der Nationalparkstation aus. „Natürlich kann man es bequem mit der Seilbahn bis auf 3555 Meter Höhe schaffen“, tröstet sie. "Außer, wenn wie heute der Passatwind die Gondeln abstellt", verweist Montse auf die kanarische Dichterin Mercedes Pinto (1883–1976), deren Band "Brisas del Teide" dazu alles sagt. Mit Manfred von der Alpinschule Innsbruck ist der 600-Höhenmeter-Abstieg durch die Maska-Schlucht ebenso ein Erlebnis.

Wer das sportliche Workout lieber auf dem Mountainbike ausübt, erntet den Naturgenuss auf der Vulkaninsel auch ein Stockwerk tiefer und kurvt durch den unvermutet grünen Waldgürtel endemischer, nicht brennbarer Kiefern hoch über dem Atlantik.
Den Beinamen „Insel des ewigen Frühlings“ verdient Teneriffa als ganzjähriges Badeziel mit 350 Sonnentagen im Jahr. Stampfende Tourismushochburgen wie Playa de las Américas im Süden wechseln sich mit vegetationsreichen Feuchtregionen im Norden der Insel ab. „Wir haben Tourismus und daher weniger Krise als in Spanien“, sagt Dulce, die zum Golfen chauffiert und die Politik des Landes knapp erklärt: „Ladrones“ – Banditen.
Gespielt haben muss man die Golfplätze an der Costa Adeje mit Ausblicken auf den Teide und dem Meer nahe am Grün. Danach erkundet man Buchten im Kajakzweier.

Wer sportelt, braucht Regeneration. Das Puravida Resort Jardin Tropical macht dafür seinem Namen mit seiner Pool- und Palmenlandschaft alle Ehre. Vom Kochen mit dem Küchenchef ein Tipp für Branzino in Salzkruste. Den garen, entkrusteten Branzino auf den Bauch stellen und von oben filetieren. Oder seitlich: Die Haut beidseitig einschneiden, mit der Gabel elegant aufrollen. Klappt super. Schmeckt super.