Die Anzahl der Kurzurlaube der österreichischen Bevölkerung erhöhte sich im Jahr 2014 im Vergleich zum Jahr davor um 5,8 Prozent auf 9,56 Millionen. Bei Haupturlaubsreisen wurde hingegen ein Rückgang um 4,6 Prozent auf 8,78 Millionen verzeichnet, geht aus Erhebungen der Statistik Austria hervor. Erstmals machte die heimische Bevölkerung damit mehr Kurzurlaubsreisen als Haupturlaubsreisen.

Jeden fünften Haupturlaub im Ausland machte die österreichische Bevölkerung im Jahr 2014 in Italien, gefolgt von Kroatien (13,8 Prozent) und Deutschland (10,7 Prozent). Auf die drei Lieblings-Urlaubsländer folgen Spanien (7,3 Prozent), Griechenland (6,1 Prozent) und die Türkei (5,3 Prozent). Der Anteil der Fernreisen an den Auslands-Hauptreisen ist in den letzten vier Jahrzehnten von 0,6 Prozent (1969) auf 12,0 Prozent rasant gestiegen.

Auch finanzielle Gründe

Bei den 15- bis 24-jährigen ortet Statistik-Austria-Experte Peter Laimer einen "relativ großen Anteil die keine Lust" auf Reisen haben. Vielleicht sei die finanzielle Situation ein Grund dafür, sagt Laimer.

Der wachsende wirtschaftliche Wohlstand der österreichischen Bevölkerung hat in den vergangenen vier Jahrzehnten die Reisefreudigkeit kräftig angekurbelt. Die Anzahl der Haupturlaubsreisen - mindestens vier Nächtigungen - hat sich seit 1969 auf 8,78 Millionen im Jahr 2014 mehr als verdreifacht. Die Zahl der Haupturlaube im Inland hat sich zwischen 1969 und 2014 mehr als verdoppelt (von 1,33 Millionen auf 2,86 Millionen) die Anzahl der Haupturlaubsreisen ins Ausland in den vergangenen 45 Jahren sogar mehr als verfünffacht (von 1,09 Millionen auf 5,92 Millionen).

Ein Viertel machte gar keine Reise

1969 machte nur etwas mehr als ein Viertel der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren mindestens eine Haupturlaubsreise (27,5 Prozent), im Jahr 2014 waren es laut Statistik Austria bereits 58,9 Prozent. Ein Viertel der heimischen Bevölkerung machten 2014 gar keine Urlaubsreise, geht aus der repräsentativen Befragung der Statistik Austria hervor. Als Hauptgründe nicht zu Verreisen gaben 24 Prozent keine Lust an, gesundheitliche Gründe oder eingeschränkte Mobilität (21 Prozent), finanzielle Gründe (19 Prozent), keine Zeit wegen beruflichen Verpflichtungen (18 Prozent) und keine Zeit wegen familiären Verpflichtungen (14 Prozent).

Laut einer ebenfalls heute präsentierten Umfrage der FH Krems zu "Reisen der ÖsterreicherInnen im Jahr 2015" ist das Reisebudget, Sicherheitswarnungen und Flugpreise "sehr relevant" für die Reiseentscheidung. Auch "Sauberkeit und Hygiene", "Entspannung und Erholung" und "wenig Kriminalität" ist für viele der Befragten "sehr wichtig" bei der Destinationswahl.