Vom Ballastabwerfen, Abtauchen und Aufblühen

Was verbindet man landläufig mit dem Waldviertel? Mohnanbau, Karpfenteiche und einsame Landstriche. Die Region im Norden Niederösterreichs hat aber weit mehr zu bieten: Die intakte Umwelt und das leichte Reizklima mit warmen Tagen und kühlen Nächten machen das Waldviertel zu einer der gesündesten Gegenden Österreichs. Das Gesundheitsangebot beruht auf den drei Säulen Prävention, Kur und Rehabilitation. Um Gästen ein maßgeschneidertes Angebot bieten zu können, wurde die Angebotsgruppe „Waldviertler Gesundheitsbetriebe“ gegründet.

Fasten für die Seele

„Fasten muss man freiwillig, sonst geht es nicht“, weiß Alexander Graffi, Direktor des Fastenresorts Kloster Pernegg, aus eigener Erfahrung. Hinter den beschaulichen Klostermauern kann man Körper, Geist und Seele durch Verzicht in Einklang bringen. Angeboten werden Basen- und Veganfasten sowie Heilfasten nach Anleitung von Dr. Buchinger/Dr. Lützner. Aber auch Themenfasten mit Wandern, Golf, Yoga oder Qigong erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Abnehmen ist Nebeneffekt

Das Gesundheitshotel Klosterberg liegt unweit der böhmischen Grenze in der Gemeinde Langschlag. „Heilfasten heißt hier in erster Linie regenerieren, entschlacken, Schadstoffe abbauen. Das Abnehmen ist nur der angenehme Nebeneffekt“, erklärt Hausherr Karl Laister. Das Gesundheitshotel bietet zehntägige Heilfasten-Turnusse an. „Unsere Gäste versuchen, zu sich selbst zu finden. Fasten ist definitiv nicht hungern“, sagt Antonia Krammer, Ernährungswissenschaftlerin und Mitarbeiterin im Gesundheitshotel.

Vor circa 12.000 Jahren entstand das Heilmoor in Bad Großpertholz. Es ist das erste amtlich anerkannte Heilmoor Niederösterreichs und wird – um all die positiven Eigenschaften zu erhalten – noch immer händisch gestochen. „Durch ein Moorbad oder eine Packung dringen wichtige Mineralstoffe in die Haut ein und erhöhen die Durchblutung der feinsten Blutgefäße“, weiß Gabi Lechner, Direktorin des Kurhotels „Moorbad Großpertholz“.Linderung bringt das Heilmoor bei rheumatischen Beschwerden des Gelenk- und Stützapparates, Arthrose, Gicht, Bandscheibenschäden und Ähnlichem mehr.

Mohndorf Armschlag

Mit einer anderen, und zwar sehr bunten Attraktion, wartet das kleine Mohndorf Armschlag auf, das zwischen Ottenschlag und Zwettl liegt. Unter dem Motto „Ein Dorf und seine Blume“ haben sich alle Bewohner in den Dienst der Pflanze gestellt. 1989 hatte Gastwirt Johann Neuwiesinger die Idee, das erste Mohndorf Österreichs inmitten von zehn Hektar Feldern zu gestalten. Inzwischen besuchen jährlich Tausende Gäste Armschlag.
Besonderes Highlight im Jahres-Mohnkalender ist der große Mohnkirchtag mit Erntedank, der jeden dritten Sonntag im September stattfindet.