Die Regierung Kameruns dementierte die Aussagen eines Offiziers der Armee des Landes, die Geiseln seien in Nigeria freigekommen. Auch das französische Außenministerium bestätigte eine Freilassung zunächst nicht.

"Das ist ein verrücktes Gerücht", sagte Kameruns Informationsminister Issa Tchiroma Bakary in der kamerunischen Hauptstadt Jaunde. Wären die Geiseln frei, hätte die kamerunische Regierung dies bereits der französischen Regierung mitgeteilt. Zuvor hatte ein ranghoher Offizier der kamerunischen Armee AFP gesagt, die Geiseln seien im Norden Nigerias verlassen in einem Haus aufgefunden worden. Der Familie mit vier Kindern gehe es gut, sie befinde sich in der Obhut der nigerianischen Behörden.

Das französische Außenministerium in Paris erklärte, die Angaben über die Freilassung der Geiseln könnten nicht bestätigt werden. Ein Ministeriumssprecher warnte vor der Verbreitung von "verfrühten Informationen". Aus der französischen Botschaft in Jaunde verlautete, die Nachricht könne "weder bestätigt noch dementiert" werden.

Der beigeordnete französische Minister für Veteranen, Kader Arif, der zunächst in der Nationalversammlung in Paris vor den Abgeordneten die Freilassung der Geiseln verkündet hatte, nahm seine Aussage kurze Zeit später zurück. Es gebe derzeit "keine offizielle Bestätigung".

Die französische Familie mit Kindern im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren war am Dienstag nach einem Ausflug im Norden Kameruns gekidnappt und dann nach Nigeria verschleppt worden. Die Familie lebte in Kamerun und machte im Norden des Landes Urlaub. Die französische Regierung machte die islamistische Gruppe Boko Haram aus Nigeria für die Entführung verantwortlich.