Die heimischen Touristiker haben ein Jahr der Rekorde hinter sich. 2012 stieg die Zahl der Nächtigungen um 4 Prozent auf 130,97 Millionen - womit der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 1992 übertroffen wurde. Bei den Gästen (=Ankünften) wurde mit 36,15 Millionen der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2011 ebenfalls überschritten. Diese vorläufigen Zahlen gab die Statistik Austria am Freitag bekannt.

Die Zahl der Nächtigungen ausländischer Gäste stieg gegenüber 2011 um 4,8 Prozent auf 95,03 Millionen, seit 1992 der drittbeste Wert. Die Nächtigungen inländischer Gäste erreichten mit 35,94 Millionen einen neuen Höchstwert und lagen um 1,8 Prozent über dem Vorjahr. "Der Urlaub im eigenen Land ist bei den Österreichern beliebter denn je. Damit bleibt uns viel Kaufkraft erhalten", so Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner. Bei den inländischen Gästeankünften gab es 2012 ein Plus von 3,3 Prozent auf 12,00 Millionen, die ausländischen Ankünfte stiegen auf 24,14 Millionen (+4,9 Prozent).

Ein Drittel weniger Deutsche

Im langjährigen Vergleich weniger erfreulich war die Entwicklung der Nächtigungen aus dem wichtigsten Herkunftsland Deutschland. Innerhalb von zehn Jahren verringerten sich deutsche Gästenächtigungen um fast ein Drittel von 65 auf 49,59 Millionen. Gegenüber 2011 sind die Nächtigungen deutscher Gäste aber um 4,6 Prozent oder 2,18 Millionen gestiegen.

Gästenächtigungen aus dem zweitwichtigsten Herkunftsland Niederlande nahmen im Vergleich zu 2011 um 5,5 Prozent auf 9,39 Millionen zu, ebenso die Nächtigungen von Gästen aus der Schweiz (+6,5 Prozent auf 4,56 Millionen). Auch andere wichtige Herkunftsländer konnten im Vorjahr zulegen: Vereinigtes Königreich (+2,5 Prozent), Belgien (+0,7 Prozent), Tschechische Republik (+2,1 Prozent), Russland (+18,9 Prozent), Ungarn (+1,9 Prozent), USA (+6,8 Prozent) und Schweden (+5,3 Prozent).

Nächtigungsrückgänge wurden für Italien (-3,1 Prozent), Frankreich (-0,9 Prozent), Polen (-2,6 Prozent), Dänemark (-1,1 Prozent) und Rumänien (-2,6 Prozent) gemeldet.

Nach Bundesländern betrachtet gab es im Vorjahr überall Zuwächse - den schwächsten mit 0,2 Prozent im Burgenland, den stärksten mit 7,6 Prozent in Wien.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer verringerte sich weiter. Lag diese 1992 noch bei 5,0 Nächten, betrug sie im Vorjahr nur noch 3,6 Nächte.

Teure Unterkünfte waren auch im vergangenen Jahr gefragt. Die Zahl der Nächtigungen in 5/4-Sterne-Betriebe stieg um 4,3 Prozent auf 46,79 Millionen. Nächtigungen in Privatquartieren blieben nahezu unverändert (-0,2 Prozent), während jene in privaten Ferienhäusern/-wohnungen zunahmen (+5,9 Prozent).

Die bisherige Wintersaison (November und Dezember) kann sich angesichts des guten Dezemberergebnisses sehen lassen und erreichte bei den Nächtigungen mit 14,3 Millionen einen neuen Höchstwert.