Es gibt ihn doch in Griechenland, den positiven Effekt der EU: auf der Kykladeninsel Sifnos, wo die Ausgrabungsstätte "Akropolis Aghios Andreas" mit dem Europa-Nostra-Preis für umweltgerechte Erhaltung kulturellen Erbes ausgezeichnet wurde. Eine EU-Kofinanzierung hat die beschwerlichen Ausgrabungen der prähistorischen Stadtfestung aus dem späten Bronzezeitalter unterstützt. Das Ergebnis: eine 10.000 Quadratmeter große, einzigartige Anlage, teils aus Originalsteinen wiederaufgebaut und auch barrierefrei.

Hoch über Vathy, der Bucht mit den schönsten Sonnenuntergängen der Insel - wegen ihrer Sauberkeit die "Schweiz Griechenlands" genannt und auch für ihre zahlreichen Kirchen und kulinarischen Genüsse berühmt -, entstand im 13. Jahrhundert v. Chr. eine der eindrucksvollsten Zitadellen der Mykene-Zeit, die in der Archaischen Periode ab dem 7. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte. Sie spiegelt die Strahlkraft der Insel wider, die zu den reichsten Orten der Antike gehörte, wo im dritten Jahrtausend v. Chr. die erste Silbermine der Welt existierte und später die erste Goldmünze Griechenlands geprägt wurde. Die "Schatzkammer von Sifnos", eine Skulptur aus weißem Paros-Marmor, ist jetzt im Museum von Delphi zu sehen.

1970 von der Archäologin Barbara Philippaki mit Hilfe von Einwohnern und Eseln begonnen, wurden die Arbeiten 2008 unter der Archäologin Christina Televantou beendet. Aghios Andreas bietet einen reizvollen Ausblick auf das Natura- 2000-Gebiet und Einblick in eine Zivilisation, in der schon im 6. Jahrhundert 76 Türme mit Rauchzeichen eine interurbane Kommunikation ermöglichten.