Frankreichs Mont Saint-Michel ist seiner geplanten Rückkehr zum Insel-Dasein ein kleines Stück nähergekommen: Die Abrissarbeiten an dem alten Fahrdamm, der den weltberühmten Klosterberg vor der Küste der Normandie seit 1879 mit dem Festland verbindet, haben begonnen.

In den nächsten drei Wochen sollen dutzende Meter des Damms eingerissen werden, die eigentlichen Abrissarbeiten beginnen allerdings erst Ende 2013. An seiner Stelle entsteht derzeit eine Brücke auf Stelzen. Sie soll nach Angaben des Planungsbüros bis 2015 fertiggestellt sein.

Die Arbeiten sind Teil eines groß angelegten Projekts, mit dem die Behörden die Versandung des "Wunders des Abendlandes" stoppen wollen - ohne die Eingriffe säße das berühmte alte Benediktinerkloster auf der Felseninsel eines Tages komplett auf dem Trockenen.

Vor dem Bau des Fahrdamms im 19. Jahrhundert mussten die Karren mühsam über den Sand zum Mont Saint-Michel fahren, nicht selten blieben sie stecken. Zwischen 1900 und dem Zweiten Weltkrieg fuhr sogar ein kleiner Zug auf dem Damm, doch dann plünderten die Deutschen die Metallschienen. In den 60er-Jahren begann der Ansturm der Autos. Ein gigantischer Parkplatz zu Füßen des Berges wurde inzwischen bereits auf das Festland verlegt. Für Touristen bleibt er über einen Umweg zugänglich.