Chinesische Shopping-Touristen entwickeln sich zu den kaufkräftigsten Gästen in Österreich. Heuer im Sommer gaben sie bereits mehr aus als Russen, zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Untersuchung von Global Blue, die Mehrwertsteuer-Rückerstattungen abwickeln.

Chinesische Reisende haben bis September 62 Mio. Euro ausgegeben, um 76 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Spitzenreiter bei Shoppingausgaben in Österreich bleibt zwar bisher Russland, mit einem Umsatz von 77 Mio. Euro, jedoch betrug die Umsatzsteigerung lediglich 26 Prozent. Bis Jahresende dürften die Ausgaben der chinesischen Touristen jene der russischen überflügelt haben, erwartet Global Blue.

Neben China verzeichneten Thailand, Saudi Arabien und Südkorea den größten Umsatzzuwachs. Pro Einkauf geben die Thailänder mit 676 Euro am meisten aus, gefolgt von Chinesen (606 Euro) und Ukrainern (536 Euro). Vergleichsweise wenig lassen die Schweizer springen (223 Euro).

Uhren und Schmuck

60 Prozent aller Einkäufe wurden in der Bundeshauptstadt getätigt. Beliebtester Verkaufsartikel sind Uhren und Schmuck. Chinesen kaufen bereits 30 Prozent aller Schweizer Uhren und investierten dafür im heurigen Jahr 19 Millionen Euro, Russen neun Millionen.

Tourismusexperten sehen in China einen großen Wachstumsmarkt. Bis 2020 wird ein jährliches Ansteigen des chinesischen Auslandstourismus um 17 Prozent erwartet, bis 2020 soll sich die Zahl der Ankünfte aus China in Europa vervierfacht haben, sagen Schätzungen. Jeder zweite Tourist aus einem Nicht-EU-Land wird soll dann aus China kommen.