Die Spritpreise in Österreich und Deutschland sind nur mehr knapp unter den Rekordwerten vom vergangenen Frühjahr. Der durchschnittliche Preis für Eurosuper 95 beläuft sich an den heimischen Tankstellen bereits auf 1,473 Euro pro Liter. Die Preiserhöhung geht aus dem Treibstoffpreis-Monitor der Europäischen Kommission hervor, bei dem die Treibstoffpreise vom 13. August europaweit verglichen wurden. Den Höchststand erreichte der Benzinpreis laut ARBÖ am 20. April mit 1,513 Euro pro Liter. Der durchschnittliche Dieselpreis belief sich in Österreich auf 1,426 Euro pro Liter, nur knapp unter dem Rekordwert von 1,436 Euro am 3. April.

Österreichs Autofahrer tanken im europaweiten Vergleich noch relativ günstig: Der Bruttopreis für Eurosuper liegt in Österreich um 18,69 Cent pro Liter unter dem EU-Durchschnitt und der Bruttopreis für Dieselkraftstoff ist im Schnitt um 9,37 Cent niedriger, hieß es am Freitagnachmittag in einer Aussendung des Wirtschaftsministeriums, die den Treibstoffpreis-Monitor der Europäischen Kommission veröffentlicht.

In Deutschland hat am Donnerstag ein Liter Super E10 durchschnittlich bereits 1,667 Euro gekostet. Auch Diesel ist wieder teurer geworden und liegt bei durchschnittlich 1,523 Euro nach 1,481 Euro in der Vorwoche. Mit sinkenden Preisen ist erst einmal nicht zu rechnen: Laut BP müssen sich Autofahrer auf anhaltend hohe Benzinpreise einstellen.

BP-Europachef Michael Schmidt sagte den Zeitungen der "WAZ"-Gruppe, entscheidend sei der Rohölpreis. "Ich kann derzeit nicht erkennen, dass es hier signifikante Bewegungen nach unten gibt." Schmidt betonte, die geplante Sprit-Meldebehörde werde nicht zu niedrigeren Preisen an den Zapfsäulen führen. "Als Preisbremse wird die Markttransparenzstelle nicht funktionieren." BP betreibt in Deutschland rund 2.500 Aral-Tankstellen.

Schmidt wies den Vorwurf zurück, die Branche nutze die Reisewelle in den Ferien für Preiserhöhungen. "Ja, es finden Preiserhöhungen statt, aber nicht etwa, weil Ferien sind, sondern weil es ständig Preisanhebungen gibt", wird Schmidt in der "WAZ" zitiert.

Über den umstrittenen Biosprit E10 sagte Schmidt: "Ich bin mir sicher, dass sich E10 durchsetzen wird." Es sei davon auszugehen, "dass E10 in absehbarer Zeit der am häufigsten getankte Otto-Kraftstoff sein wird".

Als Grund für den aktuellen Preisauftrieb nannte der deutsche Autofahrerclub ADAC am Freitag auch die gestiegenen Rohölpreise im August. Allerdings hält der Automobilclub die Tankstellenpreise dennoch für zu hoch.

Nach Branchenangaben geben das Ölembargo gegen den Iran und abnehmende Lagerbestände in den USA dem Ölpreis Auftrieb. Dazu kommt der schwache Euro. Außerdem ist im Sommermonat August Hauptferien-und Reisezeit, so dass die Nachfrage steigt.