Im Sommer besingt Jürgen Drews am Strand regelmäßig das "Bett im Kornfeld" und Markus Becker frönt wild tanzend seinem "Roten Pferd". Dazu feiern Tausende, vornehmlich britische und deutsche Jugendliche, das Leben. Am Schwarzen Meer boomt seit ein paar Jahren der Tourismus, und der bulgarische "Goldstrand", 18 Kilometer nördlich der Stadt Varna, ist als Ballermann am Balkan das aufstrebende Mekka der Partytüchtigen.

Die aber nicht nur wegen des 3,5 Kilometer langen Sandstrandes nach Bulgarien kommen, sondern auch wegen des nach wie vor sehr niedrigen Preisniveaus. So weist eine aktuelle Erhebung der Statistik Austria die südosteuropäische Republik als günstigstes Urlaubsland der Österreicher aus. Für hundert Euro bekommt man in Bulgarien Güter und Dienstleistungen im Wert von 203 Euro. Auch in anderen osteuropäischen Ländern führten wirtschaftliche Probleme und damit verbundene Wechselkursverluste der Landeswährungen zu einem Kaufkraftgewinn für österreichische Touristen. So bekommt man in Ungarn 176 Euro Gegenwert (plus elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und in Rumänien 191 Euro (plus sieben Prozent). In der Euro-Zone gibt es aufgrund der gemeinsamen Währung und ähnlich hoher Inflationsraten wenig Veränderungen gegenüber 2011. Die Reiseziele Irland (87 Euro) und Belgien (96) sind die beiden teuersten Plätze, am meisten bekommt man für sein Geld im krisengeschüttelten Spanien (112).

Verluste in Japan und USA

Kroatien, eines der beliebtesten Urlaubsziele der Österreicher, verzeichnet heuer bisher ein etwa zehnprozentiges Buchungsplus und bleibt auch weiter ein günstiges Urlaubsland. 100 in Österreich verdiente Euro sind in Kroatien 120 Euro wert. Hohe Kaufkraftverluste muss der Österreicher in Japan (von 89 auf 81 Euro) und den USA (von 126 auf 115) hinnehmen.