Fünf Jahre lang wurde am Skylink gebaut, dem neuen Terminal des Flughafens Wien-Schwechat. Die Bauzeit war von Skandalen überschattet, die befürchteten Baukosten verdoppelten sich auf fast eine Milliarde Euro. Ein Rechnungshofbericht offenbarte das Desaster. Doch Totgesagte leben länger.

Am Donnerstag erwachte der Terminal Skylink erstmals zum Leben: Der Flughafen startete den Probebetrieb. An 33 Probetagen bis 26. April werden jeden Dienstag und Donnerstag 3200 Statisten, die per Aufruf in den Medien gefunden wurden, Skylink auf Herz und Nieren testen. "Unser Ziel ist es, Probleme und Schwachstellen zu identifizieren", erklärt Sprecher Peter Kleemann.

Die "Passagiere" müssen alle auch im späteren Echtbetrieb auftretende Abläufe und Prozesse durchspielen: vom Einchecken über Boarding bis zur Gepäckausgabe. Ist das Leitsystem lesbar, findet jeder seinen Check-in-Schalter und das Gate, "wir wollen wissen, ob von der Logik her alles funktioniert", so Kleemann. An zwei Massen-Probebetriebstagen wird mit bis zu 400 Teilnehmern getestet, es gibt auch zwei Nachtprobebetriebe.

Skylink hätte in der ersten Planungsvariante schon 2008 mit Kosten von 400 Millionen Euro in Betrieb gehen sollen. Zwischenzeitlich wurde eine Explosion der Kosten - mit Nebenbaustellen - auf knapp eine Milliarde Euro befürchtet. Die neuen Vorstände betonen jetzt aber, dass Skylink doch "deutlich unter 800 Millionen Euro" kosten werde. Trotzdem laufen Ermittlungen wegen Amtsmissbrauchs um Baubewilligungen, die womöglich widerrechtlich erteilt wurden. Auch ein EU-Vertragsverletzungsverfahren wegen Unterdrückung der Umweltverträglichkeitsprüfung ist noch nicht ausgestanden. ALICE SAMEC