Wer über Facebook mobile Nachrichten senden will, braucht eine eigene Applikation. Also Mark Zuckerberg & Co. den "Messenger" vor vier Jahren starteten, war der Ärger der Nutzer riesengroß. Heute scheint die Wut verflogen, zumindest wenn man die Nutzerzahlen betrachtet. Rund 600 Millionen Menschen sollen den Extra-Dienst bereits verwenden.

Jetzt will Facebook seinen Kurzmitteilungsdienst mit neuen Funktionen sogar deutlich ausbauen. So sollen Verknüpfungen mit anderen Apps das Teilen animierter Bilder, Videos und anderer Multimedia-Inhalte vereinfachen, kündigte Mark Zuckerberg im Rahmen der Entwicklerkonferenz F8 an. Schon jetzt Ankündigung gebe es 40 Apps für den Messenger, weitere Anwendungen werden folgen.

Außerdem sollen künftig Unternehmen über den Messenger mit ihren Kunden besser kommunizieren können. Zum Beispiel könnten Online-Händler über Facebooks Kurzmitteilungsdienst Versand-Informationen an die Käufer schicken, erläuterte Messenger-Chef David Marcus. Genauso könnten Kunden auf diesem Weg Reklamationen loswerden.

Facebooks 3D-Brille

Zuckerberg kündigte bei der Entwicklerkonferenz in San Francisco außerdem an, dass bei Facebook bald auch 360-Grad-Videos unterstützt werden sollen. Dabei werde in Zukunft auch die Technologie hinter der 3D-Brille Oculus eine Rolle spielen, die das Eintauchen in virtuelle Welten erlaubt. Facebook hatte Oculus im vergangenen Jahr für rund zwei Milliarden Dollar gekauft.

Außerdem wollen Facebook und andere Unternehmen wie Microsoft, Yahoo, Netflix oder Dropbox über die Plattform ThreatExchange gegenseitig Informationen über Hacker-Angriffe austauschen.

Weitere Funktionen für den Messenger können sich ab sofort auch Software-Entwickler außerhalb von Facebook einfallen lassen. Auf der Konferenz stellte das Unternehmen dazu eine Plattform vor. Der Messenger hat mehr als 600 Millionen Nutzer weltweit, laut Facebook-Grüner Mark Zuckerberg kamen allein sein November 100 Millionen neue hinzu. Bei dem sozialen Netzwerk selbst sind rund 1,4 Milliarden Menschen registriert.

Mit dem Ausbau des Messengers reagiert Facebook auch auf wachsende Konkurrenz anderer Chat-Programme. Vor allem bei jungen Leuten beliebt ist etwa Snapchat. Mit der Smartphone-Anwendung können Fotos und Videos verschickt werden, die sich kurz nach dem Öffnen automatisch löschen.