Gefällt mir nicht, ein Wisch nach links. Sehr hübsch, ein Wisch nach rechts. So sieht digitales Kennenlernen im 21. Jahrhundert aus. Junge Flirtwillige und Partnersuchende auf der ganzen Welt sind mittlerweile süchtig nach dem schnellen Kennenlern-Werkzeug, dem oft der schlechte Ruf vorauseilt, mehr eine App für schnelle Sex-Dates zu sein als für zwanglose Kontakte, Mitfahrgelegenheiten oder kurze Flirts. Seit Montag kosten zusätzliche Dienste in der App Geld. Die Kosten steigen interessanterweise ziemlich in die Höhe, je älter man ist. Deswegen - und weil die "Gefällt mir" anscheinend limitiert wurden - steigt im Netz der Unmut über das neue Premiumprodukt "Tinder Plus".

Einmal links, einmal rechts

Wie funktioniert die App? Die App gibt an, welche Menschen aus der gewählten Altersgruppe sich innerhalb eines vorher definierten geografischen Umkreises befinden. Auf dem Smartphone wird dem Nutzer ein Stapel von Profilbildern von Menschen, die sich gerade in seiner Nähe aufhalten, präsentiert. Ob man an der anderen Person Interesse hat, kann man durch das Wischen bekennen. Findet man die Person nicht attraktiv, genügt ein Wisch nach links. Hat man Interesse an einer Person, wischt man nach rechts. Erst wenn sich beide Nutzer gegenseitig als attraktiv eingestuft haben, ist ein direkter Kontakt über Chat möglich.

Zusatzmöglichkeiten kosten

Seit Montag gibt es Zusatzmöglichkeiten mit "Tinder Plus", die auf dem Tinder-Blog vorgestellt wurden. Für Rascheln im digitalen Blätterwald sorgte die Tatsache, dass auf den Nutzer zusätzliche Kosten zukommen. Aber was kann "Tinder Plus"? Mit der Funktion "Passport" kann man schon im Vorhinein checken, ob es in einer anderen Stadt Flirtwillige gibt. Mit der "Rewind"-Funktion ist es möglich, zuvor abgelehnte Personen aus dem Internet-Nirwana wieder zurückzubekommen.

Was genau diese Zusatzfunktionen kosten hängt anscheinend davon ab, in welchem Land man Tinder nützt und - wie alt man ist. Wie die Zeitung London Evening Standard berichtet, kostet der Premium-Dienst für alle unter 28 Jahren 3,99 Pfund, für alle über der Altersgrenze 14,99 Pfund. In den USA gelten 30 Jahre als Altersschwelle, kein Wunder ist die Zielgruppe mit 18 bis 35 Jahren recht eng angegeben. Seit kurzem gibt es auf Twitter bereits eine Seite, die bei den Nutzern nachfragt, wie viel sie in ihrem jeweiligen Land für den Dienst bezahlen. Noch dazu hat Tinder die "Gefällt mir", die man in einem Monat bekommen kann, limitiert. Es sei denn, Mann oder Frau zahlt. Wie viel? Hängt davon ab, wie alt Sie sind!