Seit der Fusion zwischen Drei und Orange sind in Österreich die Mobilfunkpreise deutlich gestiegen. Doch der Preisanstieg könnte bald ein Ende haben. Denn eine Bedingung für den Zusammenschluss war, dass Drei sein Netz für virtuelle Anbieter (MVNO) öffnet. A1 und T-Mobile hatten ihre Infrastruktur schon zuvor freigegeben.

Der Kabelanbieter UPC startete sein Mobilfunkangebot im Dezember. Im Jänner folgte Hofer mit HoT - allerdings am Netz von T-Mobile. Zumindest drei Anbieter wollen noch heuer an den Start gehen.

Markenauftritte, wie Yesss!, Bob, eety, tele.ringS-Budget und Ge.org werden nicht als MVNO gesehen, da sie unter der Kontrolle eines großen Mobilfunkers stehen.

Wir bieten Überblick über die Alternativen zu A1, T-Mobile und Drei.

Aktive Anbieter (Juli 2016)

Ventocom: Das Unternehmen Ventocom des ehemaligen Orange-Chefs Michael Krammer tritt zwar als MVNO auf, allerdings nicht unter einer eigenen Marke. Ventocom nutzt das Netz von T-Mobile. Zusammen mit Hofer wurde  HoT ins Leben gerufen. HoT zielt vor allem darauf ab, Kunden von den Diskontmarken der großen Betreiber abzuwerben. Für 9,90 Euro bekommt man 1000 SMS beziehungsweise Sprachminuten und 3000 Megabyte Daten bei maximal 21 Mbit/s Downloadrate. Seit Oktober bietet HoT LTE-Tarife an. Der Smartphonetarif mit 50 Mbit/s kostet 16,90 Euro. Der reine Datentarif ist für 6,90 Euro zu haben.

Im September hat Ventocom mit der Allianzversicherung einen zweiten Vertriebspartner präsentiert. Allianz-Sim integriert eine Smartphone-Versicherung in den LTE-Tarif (50 Mbit/s). Dementsprechend sind die Kosten etwas höher als bei HoT. Um 14,90 Euro im Monat gibt es 2000 Minuten, 2000 SMS und 3000 Megabyte Daten. Tablet-Nutzer bekommen 3000 Megabyte Daten um 9,90 Euro.

UPC: Im Dezember 2014 startete der Kabelnetzbetreiber UPC sein mobiles Angebot auf der Infrastruktur von Drei. Anfangs richtete sich das Angebot vor allem an Bestandskunden. Mit dem Einstieg weiterer Anbieter verbesserte UPC seine Tarife und richtet sich nun vor allem an Smartphonenutzer. Es gibt vier Tarife, die zwischen 9,90 Euro und 24,90 Euro im Monat kosten. Im günstigsten Tarif gibt es je 500 Minuten und SMS und ein Fullspeed-Datenvolumen von drei Gigabyte, im teuersten Tarif gibt es keinerlei Begrenzungen bei Minuten und SMS, Fullspeed-Daten gibt es bis zwölf Gigabyte. In allen Tarifen wird ein Downspeed von bis zu 30 Mbit/s geboten. Der Upload ist maximal fünf Mbit/S schnell. Weiters gibt es eigene Datentarife für mobiles Internet, beginnend bei 3,90 Euro im Monat.

Tele2: Die Tochterfirma des schwedischen Telekomunterkonzerns Tele2 ist schon seit Jahren als Festnetzanbieter in Österreich am Markt. 2008 war das Unternehmen bereits als Mobilfunker aktiv. Mit der Vorwahl 0690 wird erneut der Einstieg in den österreichischen Mobilfunkmarkt gewagt. Dabei wird das Netz von T-Mobile verwendet. Zielgruppe sind Unternehmen. Das kleinste Paket mit unlimitierten, österreichweiten Gesprächsminuten und SMS, sowie 2 Gigabyte (GB) Datenvolumen, wird monatlich 12,80 Euro kosten. Reine Datenpakete werden ab vier Euro von einem bis acht GB angeboten. Ab drei Mitarbeitern beziehungsweise SIM-Kartennutzern kann ein gemeinsames Datenvolumen (ab 10 GB) genutzt werden, auf das alle Mitarbeiter zugreifen können. Alle Tarife bieten den neuesten Mobilfunkstandard LTE.

Lycamobile: Das Telekommunikationsunternehmen mit Sitz in London hat sich auf Migranten spezialisiert. In Österreich verwendet Lycamobile das Netz von A1. Im Auslandstarif kann man sich ein bestimmtes Land auswählen. Die Telefonate und SMS sind dann deutlich günstiger als bei den gängigen Anbietern.

Vectonemobile: Das Unternehmen ist der direkte Konkurrent zu Lycamobile. Der britische Mobilfunkanbieter verwendet in Österreich das Netz von T-Mobile. Auch hier sind die Telefonate ins Ausland besonders günstig.

Spusu: Die Firma Mass Response ist im Juni mit ihrem Angebot im Netz von Drei gestartet. Spusu fokusiert auf Smartphone-Nutzer. Die Download-Geschwindigkeit wird mit bis zu 42 Mbit pro Sekunde angegeben. Der Einsteigertarif um sechs Euro pro Monat bietet nur geringe Minuten und SMS-Kontingente. Dafür bekommt man 1,3 Gigabyte im Monat, die bis zum Limit von drei Gigabyte nicht verfallen. Um 9,89 Euro pro Monat gibt es etwas mehr Minuten und SMS, plus 3,5 Gigabyte. Vergleichbar mit anderen Anbietern ist der Spusu 12000 Tarif: Für 19,79 Euro gibt es 10 Gigabyte, 1000 Minuten und 1000 SMS. Außerdem bietet Spusu einen Datentarif, bei dem die Geschwindigkeit nie gedrosselt wird um 20 Euro. Neben Tarifen gibt es Spusu auch als Wertkarte. Man zahlt 4 Cent pro Minute, SMS oder 10 Megabyte.

Educom: Der Technik-Anbieter Edustore hat ein eigenes Angebot geschnürt und wendet sich damit direkt an Studenten. Man benötigt eine Inskriptionsbestätigung, um einen Tarif anmelden zu können. 500 SMS oder Minuten und fünf Gigabyte Daten kostet 9,99 Euro bei 50 Mbit/Sekunde. Der reine Datentarif ohne Limit surft mit maximal 21 Mbit/s und kostet 21,90 Euro.

Mediamarkt/Saturn: Die Elektromarkt-Kette Mediamarkt/Saturn ist im Juli 2016 mit eigenen Mobilfunk-Anbietern in den Markt gestartet: "Saturn Mobil" und "Media Markt Mobil". Die Anbieter haben die Vorwahl 0663 und nutzen das Netz von Drei. Die Preise sind bei beiden Anbietern die gleichen: Der Einstiegstarif kostet 11,99 Euro - allerdings nicht im Monat sondern für 30 Tage. Inkludiert sind 1000 Minuten oder SMS und 3000 Megabyte Daten bei einer Ladegeschwindigkeit von bis zu 50 Mbit pro Senkunde. Für 17,99 Euro bekommt man 1000 Minuten oder SMS und 4500 Megabyte.

M:tel: Die Mobilfunktochter der Telekom Srbija hat bereits im Sommer 2014 eine Niederlassung in Wien gegründet. Zielgruppe sind Menschen, die Ihren Wohnsitz in Österreich haben, aber Ursprünglich aus Serbien, Bosnien und Herzegowina und Montenegro stammen. Diesen bietet das Unternehmen spezielle Tarife. Um 29,90 Euro kann man 1000 Minuten,1000 SMS und 2000 Megabyte in den M:tel-Netzen verbrauchen. M:tel nutzt das Netz von A1.