Wo es früher hauptsächlich um Unterhaltungselektronik ging, rückt immer mehr das Auto in den Fokus. Bei der Consumer Electronics Show (CES) vom 6. bis 9. Jänner in Las Vegas will die Autoindustrie zeigen, wie weit die Entwicklung von vernetzten und selbstfahrenden Fahrzeugen ist. Schon im Vorjahr präsentierte Audi die nächste Generation seines selbstfahrenden TT mit multimedialem Cockpit. Heuer wird Daimler-Chef Dieter Zetsche eine Keynote-Rede zu Messebeginn halten.

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der südkoreanische Elektronikriese LG 3D-Kameras für automatisiert fahrende Mercedes-Autos liefern wird. Auch Volkswagen, BMW, Ford und Toyota werden auf der CES vertreten sein. Zumal Google ja ein Konkurrent in diesem Bereich werden könnte.

Im Vorjahr wurde auf der CES der selbstfahrende BMW M235i präsentiert
Im Vorjahr wurde auf der CES der selbstfahrende BMW M235i präsentiert © Britta Pedersen

Schlanke und gebogenen Fernsehgeräte

Auch im Fernsehsegment ist LG dick da, wird bei der Messe aber vor allem neue Slim-TV-Modelle präsentieren, die nur noch acht Millimeter dick sind.  Vergangenes Jahr präsentierten Samsung und LG in Las Vegas ihre riesigen neuen Fernseher mit gebogenen Displays und besonders scharfem Bild dank vierfacher HD-Auflösung. Diesmal werden Modelle sogar mit sogenannter 8K- statt 4K-Auflösung erwartet. Die Displays der bisher vor allem in Japan entwickelten Geräte kommen auf 7.680 mal 4.320 Bildpunkte. Zum Vergleich: Beim heute am weitesten verbreiteten Full-HD sind es nur 1.920 mal 1.080 Pixel.

Daneben ist bei der TV-Technik Vernetzung angesagt. So wurde vor Messebeginn bekannt, dass alle neuen Samsung-Fernseher mit Internet-Anschluss mit dem hauseigenen Betriebssystem Tizen laufen sollen, das auch in den Computer-Uhren des südkoreanischen Smartphone-Marktführers steckt. Mit Tizen will Samsung die Vernetzung aller Geräte deutlich vereinfachen.

Auch Toshiba präsentierte bei der CES im Vorjahr TV-Geräte mit 4K-Auflösung
Auch Toshiba präsentierte bei der CES im Vorjahr TV-Geräte mit 4K-Auflösung © APA/EPA/MICHAEL NELSON

Die Hersteller hoffen, dass die neue Bildtechnik wieder den Verkauf der TV-Geräte ankurbeln kann, der zuletzt nach dem Abflauen des Flachbildschirm-Booms schwächelte. Vor allem die japanischen Anbieter Sony, Sharp oder Panasonic stellte das vor große Probleme. In Deutschland rechnet die Branche für 2015 mit einem stabilen Absatz von 8,2 Millionen Fernsehern, wie der Branchenverband gfu am Freitag mitteilte. Smart-TVs mit Internet-Zugang und zusätzlichen Features sollen dabei mit 75 Prozent den größten Umsatzanteil haben.

Vernetzung im Mittelpunkt

Noch stärker als bisher wird vernetzte Technik im Mittelpunkt stehen. Die Marschrichtung ist klar: Alles, was mit dem Internet oder anderen Geräten verknüpft werden kann, wird auch verbunden werden. Schon vergangenes Jahr waren sogar smarte Zahnbürsten zu sehen. Diesmal zeichnet sich noch stärker der Trend zu digitalen Gesundheitsanwendungen ab. Für die vielen Fitnesstracker gibt es nun Plattformen etwa von Google und Apple, mit denen die Daten von Geräten verschiedener Anbieter gesammelt ausgewertet werden können. Zudem kündigen sich mit der Entwicklung "smarter Textilien" ganz neue Möglichkeiten an: Die Sensoren müssen nicht mehr etwa am Handgelenk getragen werden, sondern können direkt im T-Shirt stecken.