Der angeschlagene Smartphone-Pionier Blackberry kommt mit seiner Sanierung voran. Im abgelaufenen Quartal dämmte der kanadische Konzern nach Angaben vom Freitag seinen Nettoverlust auf 148 Millionen US-Dollar (120,47 Millionen Euro) ein. Vor Jahresfrist hatte noch ein Minus von 4,4 Milliarden Dollar in den Büchern gestanden.

Auf bereinigter Basis schreibt Blackberry sogar wieder schwarze Zahlen. Vor Sonderposten fiel in dem Vierteljahr ein Gewinn von einem Cent je Aktie an. Außerdem berichtete das Management von einem positiven Barmittelzufluss im Quartal (per 29. November).

Neue IT-Firma, neue Produkte

Zugleich gab Blackberry bekannt, die Übernahme der Düsseldorfer IT-Sicherheitsfirma Secusmart abgeschlossen zu haben. Zuletzt hatten die Kanadier dafür grünes Licht von der deutschen Bundesregierung bekommen. Bedingung war offenbar, dass der Konzern der Regierung umfassende Kontrollrechte zusichert, weil Secusmart den Bund mit Hochsicherheitstechnik für die Kommunikation ausrüstet und unter anderem auch das "Kanzlerinnen-Handy" mitentwickelt hatte.

Erst im November hat Blackberry eine neue Plattform für die Geräteverwaltung und dazugehörige Partnerschaften mit Branchenriesen wie Samsung vorgestellt. Mit dem BES 12 genannten System sollen Firmen und Behörden nicht nur die Handys der Kanadier verwalten und sichern können, sondern auch mobile Geräte mit Betriebssystemen von Apple, Google und Microsoft.

Blackberry-Hoffnungsträger
Blackberry-Hoffnungsträger "Classic" © Blackberry

Bei den Smartphones setzt man viel Hoffnung in das neue "Blackberry Classic". Die Massenmärkte hat das kanadische Unternehmen längst aufgegeben, ein verstärkter Fokus soll wieder auf jene Business-Kunden gelenkt werden, die den Blackberry Bold schätzten. Der "Classic" ist bereits erhältlich und wird unter anderem über Amazon verkauft. Die Preisempfehlung liegt bei 430 Euro.

Die neuen Produkte sind ein zentraler Baustein beim Versuch des BlackBerry-Chefs John Chen, die Geschäfte des Smartphone-Vorreiters auf ein neues Fundament zu stellen.