Amerikanische Hacker, die in Netzwerke von Microsoft, führenden Spieleherstellern und der US-Armee eindringen. Russische Mitstreiter, die ihrerseits eine Windows-Sicherheitslücke ausnützen, um die britische Regierung zu brüskieren.

Von Woche zu Woche mehrten sich zuletzt spektakuläre Datendiebstahlfälle. Dabei darf nicht vergessen werden, dass Datenklau längst auch im privaten digitalen Alltag angekommen ist. Was nicht zuletzt der jüngste Angriff auf die beliebte Speicherplattform Dropbox zeigt, bei dem bis zu sieben Millionen Nutzerdaten in die Hände von Kriminellen gelangt sein sollen. Auch wenn das Unternehmen die Sicherheitsschuld teils weiterreichte – am Ende stehen gestohlene, und von Nutzern ob ihrer Richtigkeit bestätigte, Logindaten.

Earthdatasafe: Im Inneren des Stollensystems
Earthdatasafe: Im Inneren des Stollensystems © Franz Pototschnig

Weil Dropbox quasi als Synonym für die aufstrebenden Cloud-Dienste steht – also jene Webservices, mit deren Hilfe man eigene Daten auslagern und zentral speichern kann –, scheint die Sorge um private Daten besonders akut. "Kritische Daten würde ich nicht in eine öffentliche Cloud geben", sagt dahin gehend auch Jochen Borenich, Vorstand von Kapsch BusinessCom, einem Teil der Kapsch-Gruppe, der auf Informations- und Kommunikationstechnologie spezialisiert ist. Für Hochsicherheitslösungen empfiehlt Borenich sogenannte Private Clouds, bei denen Nutzer IT-Services aus der Cloud innerhalb eines Unternehmens verwenden – im Normall freilich zu einem höheren Preis.

Mehrfach gesicherte Stollensysteme

Die Infrastruktur zum Betrieb solcher Clouds und zur Speicherung sensibler Daten hat Kapsch in Kapfenberg angesiedelt. Der "Earthdatasafe" liegt in einem mehrfach gesicherten Stollensystem, das 320 Meter tief in den Berg reicht und dadurch etwa gegen elektromagnetische Störsignale geschützt ist. Auch der Telekom-Spezialist Citycom setzt auf zwei hochsichere Rechenzentren. "Im hohen Terabytebereich" befinde sich heute die Datenmenge, die Igo Huber & Co. in zwei georedundanten Zentren in Graz verwaltet. Georedundant? Huber: "Es passiert in beiden Zentren de facto das Gleiche." Gibt’s in einem Rechenzentrum Probleme, greift man auf das andere zu.

Grundsätzlich gilt in Sachen Datenschutz: Mobile Geräte gelten als große Schwachstelle, Android-Geräte werden öfter attackiert als Apples iOS-Produkte. Dabei sind aber weniger als 50 Prozent der Datenverluste technologisch verursacht. Viel häufiger ist der unvorsichtige Umgang der Nutzer ausschlaggebend. Egal ob es um Datenweitergabe in ungesicherten WLAN-Netzwerken oder das Antworten auf "Phishing-Mails" geht.