Mit dem Vorschlag hat sich Apple gegen Nokia, Motorola und RIM durchgesetzt. Nach einem monatelangen Streit zwischen zwei Industriegruppen ist der Weg für kleinere SIM-Karten in künftigen Mobiltelefonen frei. Das zuständige europäische Gremium ETSI einigte sich auf einen Standard für die um 40 Prozent verkleinerte Nano-SIM. Die neue Karte werde kompatibel zu bisherigen SIM-Versionen sein, teilte die ETSI am Freitag mit.

Damit hat sich Apple mit seinem Vorschlag gegen einen Entwurf von Nokia, Motorola und des Blackberry-Anbieters RIM durchgesetzt. Sie setzten auf eine ganz neue Form, die an das Design einer MicroSD-Speicherkarte erinnert, während Apple im Prinzip die bisherige SIM-Form mit noch weniger Plastikrand beibehalten will. Im Prinzip ist nur noch der Chip übrig, mit einer ganz dünnen Umrandung. Eine Entscheidung hatte eigentlich schon bei einem ETSI-Treffen im März fallen sollen, der Streit verhinderte dies jedoch. Der deutsche Kartenspezialist Giesecke & Devrient, der bereits Prototypen der Apple-Version angefertigt hatte, begrüßte am Freitag die Planungssicherheit für die Branche.

Auf SIM-Karten (Subscriber Identity Module) werden vor allem die Zugangsinformationen des Mobilfunk-Anbieters gespeichert. In Smartphones kommt schon heute oft eine kleinere Micro-SIM zum Einsatz. Mit einer kleineren Nano-SIM werden Smartphone-Hersteller ihre kommenden Geräte noch flacher und kompakter bauen können. Die genauen Abmessungen der Nano-SIM sind 12,3 zu 8,8 zu 0,67 Millimeter. Die neue Karte - ETSI spricht offiziell vom "vierten Formfaktor" (4FF) - ist in etwa so lang wie die heutige Micro-SIM breit ist. Das hatte Nokia kritisiert, weil Nutzer sie versehentlich falsch herum in heutige Micro-SIM-Slots reinstecken könnten.

Nokia hatte zwischenzeitig auch gedroht, den Vorschlag von Apple zu boykottieren, falls er zum Standard erklärt werden sollte, und die Lizenzen für nötige Patente zu verweigern.