Facebook-Nutzer sollen einen besseren Einblick erhalten, welche Daten das weltweit größte Online-Netzwerk über sie gespeichert hat. Ab sofort können die Mitglieder des sozialen Netzwerkes einen Auszug über gespeicherte Informationen wie Fotos, Nachrichten und Chat-Gespräche, sowie auch ältere Daten wie Freundschaftsanfragen und IP-Adressen der Computer, von denen sie sich eingeloggt haben, herunterladen. Dies gab das US-Unternehmen am Donnerstag auf seiner Homepage bekannt.

Datenschutz-Verstöße

Mit dem Schritt reagiert Facebook auf Kritiker, die dem Online-Netzwerk wiederholt Verstöße gegen den Datenschutz sowie Intransparenz in Bezug auf die gespeicherten Daten der Nutzer vorgeworfen hatten. Der prominent gewordene österreichische Jus-Student Maximilian Schrems hatte insgesamt 22 Anzeigen gegen das Online-Netzwerk bei der Datenschutzbehörde in Irland, wo Facebook seinen europäischen Firmensitz hat, einbracht.

Der erweiterte Einblick sei auf Vorschlag der irischen Datenschutzbehörde umgesetzt worden, teilte Facebook am Donnerstag mit. Facebook-Nutzer hatten bereits seit 2010 die Möglichkeit, einen Datenauszug über sich herunterzuladen. Laut Kritikern war diese Anfrage jedoch kompliziert und die gelieferten Daten lückenhaft. Neu ist, dass nun auch ältere Datensätze wie frühere Namen oder die IP-Adressen der Computer, von denen man sich eingeloggt hat, einsehbar sind. Die Informationen werden weiterhin als eine ZIP-Datei zum Download bereitgestellt.

Kritikern geht auch der jüngste Schritt des Unternehmens nicht weit genug. "Wir begrüßen zwar die eingeschlagene richtige Richtung, aber leider ist diese Lösung noch immer weit weg von den gesetzlichen Regelungen", erklärte Schrems in einer Aussendung. Seine Initiative "europe-v-facebook" kritisierte, dass die herunterladbaren Auszüge nicht alle Datenkategorien zu jedem Nutzer enthalte.