Der Tiroler Landwirt spricht von einem Skandal. In seinem Lagerraum stapeln sich Container mit Kartoffeln und Karotten, die aufgrund ihres Äußeren keinen Abnehmer finden, erzählt der Landwirt, der anonym bleiben möchte, weil er geschäftliche Konsequenzen fürchtet. Bestes Gemüse wird tonnenweise in die Biogasanlage gebracht, weil es nicht schön genug ist. Es gibt beim Gemüse unterschiedliche Qualitätsklassen. Die Klasse II weist kleine Fehler (Form, Farbe) auf. Sie wird den Landwirten nicht mehr abgenommen. Die Karotte darf oben nicht zu grün, unten nicht zu spitz sein. Ist die Oberfläche zu rillig, kommt sie ebenfalls nicht in den Handel. So werden wöchentlich 15 bis 25 Tonnen Karotten und Kartoffeln, 10 bis 15 Tonnen Gemüse vernichtet. Das bestätigt auch der Obmann des Tiroler Lebensmittelhandels. Der Kunde verlange Topqualität, und der Handel müsse sie liefern. Die Tiroler Liste Fritz fordert nun ein Umdenken der Politik und neue Ideen für bessere Absatzmöglichkeiten.