Ein Freund von mir ist begeisterter Sportler, doch seit er an der Bechterew’schen Erkrankung leidet, traut er sich nichts Sportliches mehr zu. Er glaubt, dass sich dadurch sein Gesundheitszustand verschlechtern würde. Stimmt das oder gibt es Sportarten, die er trotzdem betreiben kann?

August H., E-Mail

DR. EDERER: Die Bechterew'sche Erkrankung (med. Morbus Bechterew) ist eine Krankheit aus dem chronisch-rheumatischen Formenkreis. Sie betrifft vor allem die kleinen Gelenke der Wirbelsäule und führt zur fortschreitenden knöchernen Versteifung dieser, kann aber auch andere Gelenke oder Organe des Körpers befallen.

Der Morbus Bechterew gilt bis heute als unheilbar, lässt sich aber im Verlauf ganz entscheidend beeinflussen. Neben der medikamentösen Behandlung spielt gezielte Krankengymnastik und Bewegungstherapie eine ganz besondere Rolle. Dadurch kann die fortschreitende Verkrümmung und Verbiegung der Wirbelsäule deutlich verzögert werden.

Aber auch allgemeine Sportausübung ist wichtig. Dabei gilt die Devise: Jeder Sport ist besser als kein Sport. Denn neben der allgemeinen Steigerung der Leistungsfähigkeit, trägt Bewegung auch zur Verbesserung der seelischen Befindlichkeit bei und beugt einer Reihe von Folgeerkrankungen wie z.B. Osteoporose vor. Darüber hinaus stärkt regelmäßiger Gesundheitssport das Immunsystem.

Zu den besonders empfehlenswerten Sportarten zählen Nordic Walking, Skilanglauf, Schwimmen, Aquajogging, Radfahren (mit gefedertem Sattel und hochgestelltem Lenkrad) und Volleyball. Alle diese Sportarten unterstützen die Aufrichtung der Wirbelsäule und ergänzen damit die spezielle Krankengymnastik.