Seinen Beinamen macht der Bärlauch alle Ehre: Er wird auch wilder Knoblauch oder Waldknoblauch genannt - und genauso riecht er auch. Den Duft des Bärlauchs kitzelt schon von weitem in der Nase, doch: Rein äußerlich sieht er den giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen täuschend ähnlich. Eine solche Verwechslung kann sogar tödlich enden.

Frühling und Bärlauch sind da

Gegen hohen Blutdruck

Der Bärlauch selbst gilt als sehr gesund: Er enthält Vitamin C sowie die wertvollen Mineralstoffe Kalium, Kalzium und Eisen. In der Volksmedizin werden die Blätter des Bärlauch auch als Mittel gegen Arteriosklerose und hohen Blutdruck verwendet. Ihm werden damit ähnliche Wirkungen zugeschrieben, wie dem Verwandten Knoblauch.

Der Bärlauch und seine Doppelgänger
Der Bärlauch und seine Doppelgänger © KLZ Grafik

Woran erkennt man nun die genießbaren Blätter? Auf den charakteristischen Knoblauch-Geruch alleine sollte man sich nicht verlassen: Die Finger nehmen den Geruch beim Ernten innerhalb kürzester Zeit an und man kann kaum noch feststellen, ob man nicht einen geruchlosen Doppelgänger in Händen hält.

Wichtigstes Charakteristikum des Bärlauchs: Seine Blätter treiben einzeln aus dem Boden und sind deutlich in eine lanzettähnliche Blattfläche und einen dünnen Blattstiel gegliedert.

Herbstzeitlose: tödlich giftig

Die Blätter der tödlich giftigen Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) sind schmal-länglich, sitzen ohne Stiel am Stängel und treiben in Büscheln aus dem Boden. Die jüngeren werden von den älteren Trieben umgriffen. Der Saft der Herbstzeitlose ist geruchlos.

Bereits drei bis vier Blätter der Herbstzeitlose können tödlich sein. Dabei wirkt das in der Pflanze enthaltene Zellgift - Colchicin - erst nach mehreren Stunden. Erste Vergiftungserscheinungen treten in Form von Übelkeit und Erbrechen auf. Es folgen Durchfälle, Darm-, Blut- und Knochenmarkzellen werden zerstört, was nach etwa zwei Tagen zum Tod führen kann.

Maiglöckchen: Herzrhythmusstörungen möglich

Verwechslungen mit Maiglöckchen (Convallaria majalis) haben meist nicht so gravierende Folgen: Giftig sind für den Menschen Glykoside, die Herzrhythmusstörungen verursachen können. Glykoside werden vom Darm jedoch nur schlecht aufgenommen und von der Niere rasch ausgeschieden. Lebensgefährliche Vergiftungen sind selten. Die Pflanze wächst meist paarweise, wobei ältere die jüngeren Blätter umgreifen.

Auch die Blätter der giftigen Garten-Tulpe (Tulipa-Hybriden), die gelegentlich verwildert, können für eine tödliche Verwechslung sorgen. Das Blumengewächs bildet, wenn es nicht zur Blüte kommt, nur ein einzelnes Blatt aus, das dem Bärlauch ähnelt.

Darin befindet sich Tulipin, das eine ähnliche Wirkung wie das Colchicin der Herbstzeitlose besitzt. Schon 15 Minuten nach dem Verzehr kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall kommen. Starke Vergiftungen führen schließlich zu Schock, Apathie und durch Atemstillstand im schlimmsten Fall zum Tode.