Nicht nur Katzen und Murmeltiere tun es: Auch der Mensch setzt in der kalten Jahreszeit gerne ein bisschen Speck an. Ein bis fünf Kilo sind es im Schnitt, die es sich als Winterspeck an Hüfte, Bauch und Co. bequem machen. Und das liegt daran, dass der Mensch noch immer funktioniert wie damals, als er noch Jäger und Sammler war.

Es war einmal: entbehrungsreiche Zeit

Die Aufgabe des Mehr an Gewicht war es, den Menschen über die entbehrungsreichen Wintermonate zu bringen. Auch das Tageslicht spielt dabei eine große Rolle: Durch das fehlende Sonnenlicht und die frühe Dunkelheit, sind wir insgesamt träger und bewegen uns seltener. Dieser Bewegungsmangel ist der erste Schritt zur Winter-Wampe. Die Feiertage mit den kalorienreichen Gaumenschmeichlern und die Lust auf Herzhaftes in der kalten Jahreszeit tun ihr übriges: Der Speck setzt an.

Nicht nur Stubentiger legen im Winter zu
Nicht nur Stubentiger legen im Winter zu © (c) mariesacha - Fotolia

Magische Grenze: fünf Kilo 

Die magische Grenze dabei seien die fünf Kilo mehr auf der Waage, denn ab dann verändere sich die Anzahl der Fettzellen und die Pölsterchen können hartnäckig werden, erklärt Sandra Wallner-Liebmann, Pathophysiologin an der MedUni Graz.

Eine weitere Ingredienz dafür, dass die Hose im Winter immer enger sitzt, ist unser Lebensstil. Wir halten uns vor allem in warmen, beheizten Räumen auf – dadurch wird der Effekt, dass wir im Winter mehr Energie brauchen, um unseren Körper zu wärmen, ausgeschaltet. Warme Räume sind daher die besten Freunde des Winterspecks.

Erste Hilfe: Hinaus in die Kälte

„Niedrige Temperaturen hingegen bewirken, dass der Stoffwechsel aktiver wird“, erklärt Wallner-Liebmann. Daher ist ihr erster und wichtigster Rat, um dem Winterspeck entgegen zu wirken: Bewegung an der frischen Luft. Spürt der Körper nämlich die tiefen Temperaturen, werden die braunen (die guten!) Fettzellen aktiv: Sie sind das körpereigene Wärmekraftwerk. Sie erhöhen den Energieverbrauch des Körpers und wärmen uns so von innen.

Kerze statt Kekse

Doch auch die richtige Ernährung kann helfen, das Anwachsen des Winterspecks in Grenzen zu halten. Tees oder Suppen wärmen kalorienarm, Kerzen mit Vanille- oder Zimtduft können die Lust auf süße Kekse stillen, erklärt die Expertin.

Für den Hunger zwischendurch sollte man kalorienarme Snacks griffbereit haben: frische Äpfel, getrocknete Apfelchips oder Gemüsestäbchen aus Karotte, Sellerie oder Paprika. Auch sauer eingelegtes Gemüse ist laut Wallner-Liebmann ein wichtiger Winterbegleiter bis die Tage endlich länger werden und die Pfunde wieder schmelzen.