Vor fünf Jahren startete die sogenannte Onko-Reha – die Rehabilitation für Krebspatienten – im Humanomed-Zentrum in Althofen, damals noch als Pilotprojekt. Seither hat sich das Pilotprojekt zum flächendeckenden Angebot in Österreich entwickelt: Krebspatienten haben den Anspruch auf einen dreiwöchigen Rehabilitationsaufenthalt.

Und heute weiß man auch, dass diese Form der Regeneration wirkt: Über die letzten fünf Jahre wurde in Althofen nämlich mittels Fragebogen erhoben, wie sich die Reha auf die Patienten auswirkt. Das Ergebnis: Die Lebensqualität verbessert sich deutlich, die Häufigkeit von depressiven Zuständen oder Ängstlichkeit sinkt und auch die körperliche Fitness wird gesteigert.

Körper und Psyche

„Unser Grundkonzept ist ein biopsychosoziales“, sagt Dietmar Geissler, ärztlicher Leiter der Onko-Reha in Althofen. Das bedeutet: In der Rehabilitation sollen sowohl körperliche Beschwerden wie auch psychische Belastungen durch die Krebserkrankung verbessert und aufgearbeitet werden.

So komme es durch Chemotherapien oft zu „Nervenstörungen“ (Fachsprech: Neuropathien), die sich durch Kribbeln oder Taubheit äußern. Durch gezielte Therapien könne das in der Reha behandelt werden, sagt Geissler. Auf psychischer Ebene bedeutet eine Krebserkrankung für Betroffene oft eine „Traumatisierung“, da das Vertrauen in den eigenen Körper verloren geht – an den Folgen wie Ängstlichkeit und Depressionen wird mit Psychotherapeuten gearbeitet. „Und auch die Informationen zur zukünftigen Vorsorge sind ein wichtiger Teil“, sagt Geissler.

Bessere Gesundheit

3200 Patienten wurden für die Beurteilung befragt: Litt vor der Reha mehr als die Hälfte an depressiven Zuständen, war es danach nur noch ein Drittel. Und: Auch der allgemeine Gesundheitszustand verbesserte sich unmittelbar nach der Reha deutlich.

Dietmar Geissler, ärztlicher Leiter Onko-Reha Althofen
Dietmar Geissler, ärztlicher Leiter Onko-Reha Althofen © kk