Es ist kein seltenes Phänomen: Eine von fünf Müttern entwickelt nach der Geburt eine postpartale Depression. „Es beginnt oft mit Schlafstörungen“, sagt Wiltrud Hackinger, psychiatrische Abteilung am LKH Graz Süd-West. Traurigkeit, fehlende Freude über das Kind, Antriebslosigkeit und Überforderung sind weitere Symptome.

Die Ursachen können vielfältig sein: „Mit einem Kind ändert sich alles“, sagt Hackinger. Diese Veränderung bedeutet Stress, und es braucht Zeit, bis man sich darauf einstellt. Auch hohe Erwartungen und der Druck, alles „perfekt“ machen zu wollen, setzen Müttern zu. Dazu kommen äußere Umstände wie finanzielle Sorgen oder fehlende Unterstützung.

„Das Wichtigste ist, über die Probleme zu reden“, sagt Hackinger. Oft bringe ein solches Gespräch schon große Erleichterung. Mutter-Kind-Zentren oder der Frauenarzt können erste Ansprechpartner sein. Eine echte Depression müsse behandelt werden, nicht nur zum Wohle der Mutter: Die mangelnde Zuwendung hat auch Folgen für das Kind.