Im Endspurt zur Fastenzeit: Für viele sind diese 40 Tage Anlass sich im Verzicht zu üben, sei es beim Essen, Trinken oder anderen Genussmitteln. Wer sich an das "echte" Fasten, also den Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel einlässt, sollte einige Dinge bedenken. Vorrangig: Fasten sollten nur gesunde Menschen und ein echtes Heilfasten sollte von einem Arzt begleitet werden.

1. Beim Fasten geht es nicht darum, Gewicht zu verlieren!

Der Gewichtsverlust sollte nicht das Ziel einer Fastenkur sein. Vielmehr sollen durch den bewussten Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel der Körper ganzheitlich gereinigt und schlechte Gewohnheiten gebrochen werden. Unser Körper ist in der Lage, sich "von innen", also von eigenen Reserven zu ernähren - dadurch kommt es zu Veränderungen im Stoffwechsel und in der Psyche.

Heilfasten:

Teilfasten:

2. Wer fastet, muss sich bewegen.

Bewegung ist ein essenzieller Teil der Fastenkur: Wird der Körper nicht von außen ernährt, greift er auf das Eiweiß der Muskeln zurück. Um den Muskelschwund zu verhindern, sollte man sich während einer Fastenkur täglich bewegen - zum Beispiel in Form von Spaziergängen. Aber: Für intensiven Sport und Krafttraining fehlt die Energie! Solche Belastungen sollte man vermeiden, sonst besteht die Gefahr einer Unterzuckerung.

3. Zum Fasten gehört mehr als der Verzicht auf Essen!

Es braucht ausreichend - zumindest 2,5 Liter - Flüssigkeit, in Form von Mineralwasser und Tee. Außerdem gehören flüssige Nahrungsmittel wie Gemüsebrühe, Obst- und Gemüsesäfte zum Fastenplan. Außerdem werden auch die Ascheidungsvorgänge gefördert: durch Einläufe, Leberwickel, vermehrtes Trinken oder Kneipp-Anwendungen. Nach der Fastenzeit folgen die sogenannten Aufbautage: Dabei sollte man zu einem allgemein gesünderem Lebensstil übergehen.

4. Fasten kann Medizin sein!

Rheuma, Arthritis, Gicht und Allergien: Bei diesen Erkrankungen wurde Heilfasten als erfolgreiche Therapie eingesetzt. Durch die Entlastung des Stoffwechsels reduzieren sich auch die Entzündungsstoffe im Körper. So hat eine Studie gezeigt, dass schon eine einwöchige Fastentherapie mit anschließender vegetarischer Ernährung bei Rheuma-Patienten nicht nur zu einer Besserung der unmittelbaren Beschwerden führt - über ein Jahr hinweg waren die Entzündungsparameter deutlich geringer. Wichtig jedoch: Medizinisches Heilfasten darf nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen!

5. Fasten kann das Altern verlangsamen!

Grazer Wissenschaftler rund um Frank Madeo haben gezeigt, dass Fasten den Selbstreinigungsprozess der Zellen ankurbelt. Dieser Prozess - Autophagie genannt - hält Zellen gesund und jung, die Alterung im Körper wird verlangsamt. Diese Effekte wurden bisher an Mäusen gezeigt: "Die Wahrscheinlichkeit, dass es auch bei Menschen funktioniert, ist hoch", sagt Madeo. In Studien wird gerade untersucht, in welcher Form Fasten am besten für den Körper wirkt. Bis Klarheit herrscht, empfiehlt Madeo gelegentlich das Frühstück ausfallen zu lassen, um die nächtliche Fastenpause zu verlängern.

6. Fasten kann fast jeder - außer...

... man gehört den folgenden Gruppen an: Menschen, die aufgrund einer schweren Krankheit oder Magersucht ausgezehrt sind, Schwangere und Stillende sowie Menschen mit schweren Nieren- oder Leberschäden sollten nicht fasten.

7. Achtung, Fasten kann süchtig machen!

"In der Entdeckung der Null-Diät steckt großes Suchtpotenzial", sagt Ernährungsexpertin Sandra Holasek. Wenn labile Menschen Belastungen ausgesetzt sind, ist die Gefahr groß, dass sie das Nichtessen zur Angstbewältigung nutzen. Essstörungen können die Folge sein.

8. Auch schlanke Menschen können fasten!

Nicht nur Übergewicht ist ein zeichen dafür, dass man seinem Körper zu viel des Schlechten zuführt: "Wer durch den Tag hastet, ohne zu trinken oder Mahlzeiten einzuhalten, keinen Hunger mehr verspürt oder ständig essen könnte", sagt Holasek, "könnte eine Fastenkur gebrauchen."