"Zeit, etwas zu unternehmen": Unter diesem Motto steht der heutige und erste Welt-Bettnäser-Tag. Er soll Aufmerksamkeit für ein Thema bringen, das aus Scham allzu oft geheim gehalten und deshalb auch nicht richtig behandelt wird. Dabei könne Bettnässen einen großen Einfluss auf das kindlcihe Selbstwertgefühl, das Wohlbefinden und das soziale Verhalten haben: Weil sie sich schämen, nehmen Kinder nicht an Schulausflügen teil oder wollen nicht bei Freunden übernachten.

Betroffene Kinder ziehen sich sozial zurück - und beinahe die Hälfte der Eltern von betroffenen Kindern im Alter von fünf Jahren oder älter suchen keine ärztliche Hilfe zur Behandlung von Bettnässen. Sie glauben, ihr Kind würde schon aus dem Problem „herauswachsen“. Doch dem ist leider oft nicht so, den oft sindorganische Probleme die Ursache für das nächtliche Einnässen. Dazu zählen nächtliche Überproduktion von Urin oder eine eingeschränkte Blasenkapazität.

„Als Ärzte unterschätzen wir oftmals die Belastungen für die Kinder und deren Familien", sagt Hans-Christoph Klingler, Leiter des Kompetenzzentrums für Kinderurologie am Wiener Wilhelminenspital. "Wir fokussieren uns auf andere, wie wir meinen, ernstere Krankheiten. Aber eine erfolgreiche Diagnose und Behandlung von Bettnässen erleichtert den Druck, unter dem das Kind steht, erhöht die Lebensqualität tagsüber und hat positiven Einfluss auf die schulischen Leistungen.”

“Bettnässen ist niemandes Schuld”, sagt Elisabeth Leeb, Obfrau des Vereins Club Mondkind, der eine Anlaufstelle für Betroffene bietet . “Es ist ein häufiges medizinisches Problem, über das Familien und Ärzte ohne Scham und Schuld sprechen sollten." 

So wie diese Mutter, die beschreibt, wie Bettnässen das Leben ihres Sohnes beeinflusst hat.