Das Smartphone und die Vorliebe vieler Nutzer, ihr Essen zu fotografieren machten sich US-Forscher zunutze und erhoben damit die Ernährungsdaten von Freiwilligen. Es zeigt sich: Frühstück, Mittag- und Abendessen innerhalb von zwölf Stunden - das war einmal. Zumindest in den USA essen die meisten Menschen heute völlig unregelmäßig und über einen Zeitraum von mehr als 15 Stunden hinweg. 

Beschränkten einige übergewichtige Teilnehmer jedoch - ohne Auflagen bei der Kalorienmenge - ihre Essenszeit auf höchstens elf Stunden, nahmen sie ab, schreiben die Ernährungsforscher im Fachblatt "Cell Metabolism".

Foto als Beweis

Für die Studie baten Wissenschafter des renommierten Salk Instituts für Biologische Studien in La Jolla (Kalifornien) mehr als 150 Freiwillige, ihr Essen über drei Wochen hinweg zu fotografieren. Zugleich sammelten sie mittels einer App die zeitlich und örtlich exakten Ernährungsdaten der Teilnehmer ein. "Bisher fragten die meisten Ernährungsstudien ja Frühstück, Mittagessen, Nachtmahl und Snacks ab", erläuterte Senior-Autor Satchidananda Panda. Durch die Foto-App hingegen gaben die Teilnehmer ihr tatsächliches Essverhalten weiter.

Essen beim Tanken

Demnach futterte mehr als die Hälfte der gesunden Erwachsenen sehr unregelmäßig und praktisch über die gesamte Wachphase hinweg. Nur ein Viertel der Kalorienmenge nahmen die Teilnehmer bis zum Mittag zu sich, dafür mehr als ein Drittel nach 18 Uhr. Für zusätzliches Durcheinander sorgte die Verschiebung zwischen Werktagen und Wochenende. "Auch der Kontext der Fotos sprach Bände", sagt Shubhroz Gill. So seien Mahlzeiten am Klavier, im Bett, auf der Fernseh-Couch oder beim Tanken eingenommen worden.

Einblicke gab es auch in US-amerikanische Ernährungsvorlieben: morgens gerne Milchkaffee und Yogurt, tagsüber Tee, Sandwiches und Burger, abends dann Alkohol, Gemüse und Eiscreme. Schokolade und jede Art Süßes wurden bereits am Vormittag ab 10 Uhr dokumentiert.

Gewicht verloren

Acht übergewichtigen Teilnehmern machten die Forscher dann das Angebot, mit Hilfe der App ihre Essenszeiten über 16 Wochen hinweg auf zehn bis elf Stunden zu beschränken - ohne irgendwelche Auflagen bei Kalorienmenge zu machen. Wöchentlich bekamen die Teilnehmer rückwirkend ihr Ernährungsprofil zugeschickt. Das Ergebnis: Nach 16 Wochen hatten sie im Schnitt 3,5 Prozent ihres Gewichts verloren, und gaben auch an, besser zu schlafen.

"Trotzdem sollte man nun nicht den Schluss ziehen, dass eine Änderung der Esszeiten die einzige Methode ist, seine Gesundheit zu verbessern", betonte Panda.