Schwarzer Holunder – warum das Moschuskraut so heißt, zeigt sich erst jetzt im Herbst, wenn sich aus den cremeweißen Frühlingsblüten schwarze beerengroße Steinfrüchte gebildet haben. Und die stecken voller Gesundheitsüberraschungen – sie enthalten etwa reichlich Vitamin C, B und Antioxidantien.
Als Hausmittel werden Blüten- wie Beerensaft gern gegen Fieberattacken verwendet, weil sie schweißtreibend wirken. Die Blüten werden auch bei Husten eingesetzt. Das Beste an Hollerbeeren ist aber, das sie herrlich schmecken, wenn sie richtig behandelt werden.
Pflücken sollte man nur reife Beeren. Nicht roh essen! Alle Pflanzenteile enthalten den für den Körper unverträglichen Stoff Sambunigrin, ein bisschen davon findet sich auch in den reifen Beeren. Deshalb sollten diese immer erhitzt werden, dann zerfällt der Stoff und die Beeren können unbedenklich konsumiert werden. In Deutschland wird „Fliederbeerensuppe“ serviert, hierzulande schmeckt sie als Hollersuppe. Außerdem köstlich: Hollerröster. Also - auf die Beeren, fertig, los! Bevor sich die Vögel darüber hermachen und nur noch die Stiele überlassen.
Hollerröster
Rezept von Haubenkoch und Buchautor Willi Haider:
Zutaten: 400 g frische oder auch tiefgekühlte rohe Hollerbeeren, ½ l Rotwein, 100 g Zucker, Zimt, 1 kleine geschälte geschabte Birne oder 2 Zwetschken oder 1 Apfel.
Zubereitung: Alle Zutaten in einem hohen Topf (Vorsicht! Kocht leicht über.) ruhnd 1,5-2 Stunden köcheln lassen. Dabei kocht der Röster dick ein. Um die Kochzeit zu verkürzen, kann der Röster auch mit einer Mischung aus etwas Rotwein und 1 EL Maizena gebunden werden.
Hollersuppe
Zutaten: 1/4 kg Hollerbeeren, 1–2 Äpfel, 100 ml Rotwein, 160 ml Wasser, 100 ml Milch, etwas Butter, Zimt, Zucker, Zitronensaft, 1/2 EL Mehl.
Zubereitung: Die Hollerbeeren mit der Gabel von den Stielen trennen. Äpfel schälen, in Würfel schneiden, mit Zitronensaft beträufeln. Holler und Äpfel in etwas Butter anschwitzen, mit Zimt/Zucker würzen. Rotwein und Wasser angießen, aufkochen lassen, dünsten, bis das Obst weich ist. Milch mit Mehl mischen, einrühren und alles 10 Min. einkochen lassen. Schmeckt auch kalt.