Die Informationsprodukte der Österreichischen Krebshilfe hatten die größten Defizite, nur 35 Prozent der Kriterien wurden erfüllt. Knapp besser war die Deutsche Krebshilfe, die laut Studie 38 Prozent der Qualitätskriterien erfüllte. Die Informationsprodukte der Krebsliga Schweiz erfüllten zu 47 Prozent die Qualitätskriterien. Am besten schnitt die Deutsche Krebsgesellschaft ab, die 82 Prozent der Kriterien erfüllte.

Zusätzlich werden in Österreich Untersuchungen empfohlen, die in Deutschland und der Schweiz abgelehnt werden, weil sie nicht evidenzbasiert sind, kritisierten die Studienautoren. In der Untersuchung wurden Informationsmaterialien zu Brust-, Gebärmutterhals-, Darm- und Prostatakrebs der Krebshilfe-Institutionen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz danach analysiert, wie sehr die Information auf aktuellem Wissen basiert und wie verständlich die zu erwartenden Folgen erklärt sind.

"Die österreichischen Informationsmaterialien bieten den Menschen keine optimalen Entscheidungsgrundlagen. Es besteht viel Verbesserungsbedarf", meinte Studienautorin Julia Hofmann. "Die Art und Weise wie Empfehlungen der Österreichischen Krebshilfe erstellt werden, entspricht nicht internationalen Standards: Interessenskonflikte werden nicht transparent gemacht, Risiken der Untersuchungen werden verheimlicht und der mögliche Nutzen wird einseitig hervorgehoben", kritisierte Koautor und Leiter des Donau Uni Krems-Departments, Gerald Gartlehner.