Die ruhmlosen Spitzenplätze sind nach wie vor unser: Auch zum diesjährigen Weltnichtrauchertag, der jedes Jahr am 31. Mai begangen wird, ist es um den Nichtraucherschutz in Österreich schlecht bestellt. „Bei der Tabakprävention teilen wir uns mit Griechenland den letzten Platz, bei den jugendlichen Rauchern ist Österreich europäischer Spitzenreiter“, zeigt Andrea Hirschenberger, Direktorin der Steiermärkischen GKK, auf. 25 Prozent der 15-Jährigen rauchen in Österreich – und genau hier, bei den Kindern und Jugendlichen müsste man ansetzen, unterstreichen Gesundheitslandesrat Christopher Drexler und Hellmut Samonigg, Krebsexperte und Begründer der Initiative „Don't Smoke“.

Verbote wirken

„An der Anhebung der Altersgrenze fürs Rauchen auf 18 Jahre führt kein Weg vorbei“, sagt Samonigg. So höre er von Jugendlichen oft: „Wir wissen eh, dass Rauchen schädlich ist, aber wir hören ja wieder auf“. Dieses Aufhören mit einer Sucht wird für viele aber zum jahrelangen Kampf, deshalb müsste man Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Zigaretten erschweren und so das Anfangen überhaupt verhindern.

„Als in Deutschland die Altersbegrenzung ab 18 Jahren gemeinsam mit den Rauchverboten in den Lokalen eingeführt wurde, hat sich die Quote der jugendlichen Raucher halbiert“, zeigt Samonigg auf, dass solche Maßnahmen wirken.

Wir sind Schwellenland

„Wir sind vom Entwicklungsland zu Schwellenland geworden“, sagt Landesrat Drexler mit Blick auf die heuer endlich beschlossenen Rauchverbote in der Gastronomie. Auch für Drexler ist das vorrangige Ziel, jungen Menschen das Anfangen zu erschweren – und auch für ihn ist ein Anheben der Altersgrenze auf 18 Jahre das Mittel der Wahl. „Denn wer bis 20 nicht angefangen hat, tut es wahrscheinlich auch nicht mehr“, sagt Drexler.

Für jene Raucher, die aufhören wollen, aber nicht wissen wie, bietet die steiermärkische GKK Entwöhnungsseminare unter dem Motto „Rauchfrei in 6 Wochen“ (Info hier) an. 2 von 3 Rauchern schaffen im Seminar den Rauchstopp – und 60 Prozent sind auch noch ein Jahr später rauchfrei. Was man sich mit einem Rauchstopp erspart, zeigen die nackten Zahlen.

Infos zum Ausstieg

Heute fährt den ganzen Tag eine Oldtimer-Straßenbahn durch Graz, in der man sich kostenlos zu Rauchstopp informieren kann, seine Atemluft messen lassen kann und auch Seminar-Freiplätze fürs Aufhören angeboten werden.

Heute fährt die Rauchfrei-Bim durch Graz
Heute fährt die Rauchfrei-Bim durch Graz © Saurugger

SONJA SAURUGGER