Bssssssssss: Das Summen der Bienen klingt für viele süß wie Honig, sind sie doch Frühlingsbotschafter. Für rund 300.000 Österreicher ist es aber ein bedrohlicher Ton, reagieren sie doch allergisch auf die Stiche von Honigbiene, Wespe, Hornisse oder Hummel. Immer wieder kommt es auch zu dramatischen Todesfällen - aber zur Panik besteht kein Grund, sagt Allergie-Experte Werner Aberer von der MedUni Graz.

"Unter den Allergikern sind nur wenige hoch gefährdet", sagt Aberer. Es gilt aber: Jeder, der einmal mit mehr als einer leichten Schwellung auf einen Stich reagiert hat, sollte sein Risiko beim Spezialisten abklären lassen. "Das Problem ist, dass wir mit den Tests, die uns zur Verfügung stehen, nicht sicher sagen können, wie groß die Gefährdung ist", sagt Aberer.

Bessere Tests gewünscht

Was sich Allergie-Experten daher wünschen würden, wären bessere Untersuchungen als die Haut- und Bluttests, die standardmäßig durchgeführt werden. Daher werden alle Allergiker mit einem Notfallpaket ausgestattet.

Für Hochrisiko-Allergiker empfiehlt sich eine Immuntherapie, wobei der Körper mittels Spritzenkur an das Gift gewöhnt wird. "Leider haben wir eine schlechte Therapietreue, die Hälfte der Patienten bricht ab", sagt Allergologe Gunter Sturm (LKH Graz). Die hohe Wirksamkeit der Therapie von bis zu 95 Prozent könne man aber nur erreichen, wenn die Behandlung über drei bis fünf Jahre gemacht werde.

So vermeiden Sie den Stich

Wespen sind die aggressivsten unter den Flüglern - Bienen stechen nur zur Verteidigung, wenn sie sich oder ihr Volk bedroht fühlen. Die friedliebende Hummel ist eine enge Verwandte der Honigbiene und außerhalb ihres Nestes nicht aggressiv. Stiche sind daher sehr selten. Auch  Hornissen sind weniger aggressiv als ihre kleinen Verwandten, die Wespen, und stechen daher seltener. 

"Im Gegensatz zu den Honigbienen, die den gesamten Staat überwintern, starten die Wespen erst jetzt mit der Gründung ihrer Kolonien", sagt Zoologe Karl Crailsheim. Bienenstiche sind daher bereits im Frühjahr häufig, Wespenstiche erst später im Spätsommer und Herbst.

Test: Sind Sie allergisch?

  • Hat Sie schon einmal eine Biene/Wespe/Hornisse gestochen?
  • Haben sich gerötete Schwellungen am Körper gebildet oder ist Juckreiz aufgetreten?
  • Sind Kreislaufprobleme aufgetreten (Schwäche, benommenheit, etc) ?
  • Haben Sie infolge des Insektenstiches Übelkeit verspürt?
  • Sind Symptome wie Engegefühl, Erbrechen und Schwindel aufgetreten?

Wenn Sie eine oder mehrere Fragen mit "Ja" beantwortet haben, sind Sie allergiegefährdet und sollten einen Allergie-Experten aufsuchen.