Es waren nur noch 50 Meter, die Caroline Machaczek von der Ziellinie trennten: Mit ihrer Arbeitskollegin hatte sie sich der Herausforderung Frauenlauf gestellt, für den Zielsprint steigerte sie das Tempo noch. "Doch die Ziellinie habe ich an diesem Tag nicht mehr erreicht", erzählt die heute 29-Jährige.

Caroline Machaczek überlebte dank perfekter Rettungskette
Caroline Machaczek überlebte dank perfekter Rettungskette © Stieber/ LKH GRAZ

Alles, was danach passierte, weiß sie nur aus Erzählungen: Sie bricht kurz vor dem Ziel zusammen, Ersthelfer eilen zu ihr, beginnen sofort mit der Herzdruckmassage - und retten der damals 24-Jährigen das Leben. "Wäre das nicht so kurz vor dem Ziel passiert, wären die Rettungskräfte nicht so nah gewesen - ich weiß nicht, ob ich heute hier sitzen würde", sagt Machaczek.

Nicht ohne Sicherheitsnetz

Sie war gesund, sportlich, es gab keine familiäre Vorgeschichte - auch die Ärzte fanden keinen Grund für den plötzlichen Kreislaufstillstand. "Doch ich konnte das Krankenhaus nicht ohne Sicherheitsnetz verlassen", sagt Machaczek. Sie lebt deshalb seit 2009 mit einem implantierten Defibrillator im Brustkorb, der ihr Herz mit Stromstößen daran erinnert zu schlagen, sollte es wieder aussetzen.

"Einmal hat sich der Defi bemerkbar gemacht", sagt Machaczek, da die Einstellungen noch nicht stimmten. "Das fühlte sich an, als ob mich ein Pferd tritt." Die Narbe am Dekolleté, Schwierigkeiten beim Sicherheitscheck am Flughafen: Vergessen lässt sich der Defi nicht.

Aber: Machaczek läuft wieder, heuer sogar den Marathon.