Aufgrund des unbeständigen Wetters war der Pollenflug in diesem Jahr bisher eher unterdurchschnittlich. Die Birkenblüte steht aber noch vor der Tür. Insgesamt sind rund eine Million Menschen in Österreich von einer Pollenallergie betroffen, wie Uwe Berger, Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes, bei einem Pressgespräch am Dienstag in Wien sagte.

Neue, hochwirksame Medikamente

Die häufigste allergische Erkrankung ist laut Felix Wantke, Ärztlicher Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums (FAZ), die allergische Rhinitis (Heuschnupfen). Abgesehen von den tränenden und juckenden Augen, die mit der verstopften Nase einhergehen, sind auch andere "kollateral Schäden" zu befürchten. So können sowohl Mundgeruch und Halsentzündungen oder Asthma von Heuschnupfen ausgelöst werden. Der Grund liegt im Schlafen mit offenem Mund, wodurch die Mundschleimhaut austrocknet und sich vermehrt Keime bilden können.

Bei Kindern ist vor allem die schulische Leistung gefährdet, denn: "Man schläft schlechter und ist deswegen tagesmüde", erläuterte Wantke. Wichtig sei in jedem Fall, dass man sich bei ersten Symptomen sofort in Behandlung begibt. "Wir haben neue Medikamente, die hochwirksam sind", bestätigte der Arzt.

Pollen-App vom Pollenwarndienst

Besonders effizient in der Allergiebekämpfung sei die spezifische Immuntherapie. Hierbei werden den Patienten in steigenden Dosen Allergene zugeführt, um den Körper an sie zu gewöhnen und ihm zu zeigen, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht. Dies passiert mittlerweile mittels Tabletten, die den Betroffenen unter die Zunge gelegt werden.

Für Betroffene gibt es auch eine Pollen-App. Sie wurde vor drei Jahren vom Service des Österreichischen Pollenwarndienstes entwickelt und ist seither kostenlos verfügbar. Abgesehen von diversen Features, wie dem Allergiefragebogen, einem Pollenlexikon oder Information über die durchschnittliche Tagesbelastung am eigenen Standort, kann mittels "Pollen-Tagebuch" auch ermittelt werden, wie viele Pollen pro Kubikmeterluft für welchen Patiententypen nötig sind, um Symptome auszulösen. Durch das regelmäßige Eintragen der Beschwerden in das Tagebuch, wird dann eine Prognose erstellt. Der Vorteil: Jeder Nutzer bekommt individuell auf ihn zugeschnittene Warnungen.