Mein Bauch wird mir diese Woche wohl nicht so bald verzeihen. Er ist beleidigt, aber ruhig, fühlt sich wie ein leerer Luftballon mit brennenden Gummiwänden an. „Das ist die Entgiftung, die kann heftig sein“, sagt Rohkost-Köchin Daniela Pongritz, als ich ihr davon erzähle.
So eindeutig wie jetzt hat mir mein Körper wohl noch nie gezeigt, was er gerade will. Zum Beispiel: "Wenn du mir jetzt Salat gibst, dann bin ich böse!" Oder: "Ich will diese Erdbeeren! Jetzt sofort! Gib mir, gib mir, gib mir!"
Aus der Lust auf Obst
Vergangenen Freitag, nach dem Frühstück, habe ich meine Rohkost-Woche gestartet. Ohne Vorbereitung, einfach aus der Lust auf Obst heraus. Und weil ich ohnehin vor dem Sommer eine Entgiftungskur machen wollte. Vorbereitung wäre aber auf jeden Fall wichtig gewesen. Auch wenn man die ganze Woche über isst, ist der Körper überfordert.
Auf dem Speiseplan standen vor allem Bananen, Unmengen an Datteln, Nüsse, Vogerlsalat, Tomaten und Avocados. Genussvoll ist Rohkost auf jeden Fall. Bei jedem Mal „kochen“ habe ich mich unheimlich auf das kunterbunte Allerlei am Teller gefreut. Einzig warme Ausnahme von der Rohkost: Kaffee, ohne den ein Arbeitstag auf keinen Fall gut geht. Allerdings schwarz und ohne Zucker – mein Kompromissvorschlag an mich selbst.
Essen liegt im Magen
Inspiriert hat mich das Buch „Paradies-Diät“, wenn ich die darin beschriebenen Regeln auch nicht ganz so streng genommen habe – sprich: Trotzdem viel Fett in Form von Nüssen und Avocados gegessen habe. Vor allem am Abend ist das aber gar keine gute Idee und das Essen liegt im Magen.
Auf der Waage fällt die Fastenwoche interessanterweise kaum ins Gewicht - was mich bei rein pflanzlicher Ernährung doch ein bisschen wundert. Mein Kopf ist aber viel klarer, der Geist ruhiger und ich fühle mich großteils wohl. Nur der Bauch will eben nicht ganz mitspielen.
Wiederholung geplant
Wiederholen werde ich die Fastenwoche sicher – wenn etwas Zeit vergangen ist und mein Bauch mir auch verziehen hat. Dann aber bewusster - und mit mehr Vorbereitung.
