Die Achillessehne des Läufers? Ist die Achillessehne. „Hier passieren die meisten Verletzungen“, weiß Orthopäde Maximilian Zacherl. Doch nicht nur der Komplex Sprunggelenk und Achillessehne im Knöchel kann zur Problemstelle werden: Von der Hüfte bis zu den Zehen ziehen sich die typischen Leiden des Läufers, die zu unangenehmen Schmerzen, Abnützungen bis hin zum erzwungenen Trainingsstopp führen können.

Der Orthopäde erklärt, was hinter den verschiedenen Beschwerden steckt, was man dagegen tun soll - und was nicht.

Hüftgelenk

Probleme mit der Hüfte schleichen sich zunächst ganz unscheinbar ein: „Man bemerkt sie meist als einseitigen Leistenschmerz, zum Beispiel beim Schuhezubinden“, sagt Orthopäde Zacherl.Treten die Schmerzen auch beim Laufen auf, sollte man zum Arzt.

Sitzen die Beschwerden an der Außenseite des Hüftgelenks, ist die Ursache meist eine Überlastung der Muskelansätze. Dehnübungen und reduziertes Training können Abhilfe schaffen.

Kniegelenk

Es hat sogar schon einen Namen: Das Läuferknie beschreibt die typischen Beschwerden, die sich von der Außenseite des Kniegelenks bis zur Kniescheibe
ziehen.

Die Ursache ist meist eine Überlastung, die man zunächst durch Änderungen im Training behandeln sollte:
Dehnungsübungen für die Oberschenkel, kein Sprint- und Sprungtraining, Ergometertraining mit geringem Widerstand. Erst hartnäckigen Schmerz sollte man beim Arzt behandeln lassen.

Beinlänge

Beine mit identischer Länge sind eine rare Erscheinung: „Fast niemand hat gleich lange Beine“, sagt Orthopäde Zacherl. Probleme entstehen erst, wenn der Unterschied mindestens einen Zentimeter beträgt.

Das erkennt man auch mit freiem Auge: Man stellt sich barfuß vor den Spiegel und legt die Daumen jeweils auf das Becken. Sieht man einen Höhenunterschied, sollte man den Arzt aufsuchen. Denn: Eine Differenz der Beinlängen kann zu einem asymmetrischen Laufstil und in der Folge zu Wirbelsäulenbeschwerden führen.

Sprunggelenk

Achillessehne und Sprunggelenk: Hier passieren die meisten Verletzungen beim Laufen. „Mit Koordinations- und Gleichgewichtsübungen sowie gezieltem Dehnen kann man sich vor Verletzungen schützen“, sagt Orthopäde Zacherl. Sitzen die Schmerzen im Ansatz der Achillessehne, rät der Experte zu Dehnungsübungen und der richtigen Schuhwahl.

Bei Schwellungen und wiederkehrenden Beschwerden sollte man zum Arzt. Sitzen die Schmerzen an der Fußsohle (oft als Fersensporn bezeichnet), gilt: Trainingsstopp, Massage und Dehnungsübungen. Bei hartnäckigen Beschwerden kann eine physikalische Therapie notwendig sein.

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Die Schwachstellen des Läufers im Überblick

Fuß und Zehen

Schuhwechsel und Einlagen: Sie sind das erste Mittel der Wahl, wenn die Schmerzen im Fußballen sitzen. Kommt es im Bereich der Zehen zu Schmerzen, ist die Ursache meist eine langsam zunehmende Fehlstellung, wie der Hallux valgus oder die Krallenzehe.

Bei länger andauernden Schmerzen sollte man den Arzt aufsuchen. Bei punktuell auftretenden stechenden Schmerzen kann eine Nervenquetschung durch z. B. zu enge Schuhe dahinterstecken. Hilft der Schuhwechsel nicht, ab zum Arzt.