Einmal im Monat krank melden wegen der Menstruation? Der britische Professor Gedis Grudzinskas ließ mit seiner Forderung aufhorchen, dass auch Frauen in Europa das Recht bekommen sollen, während ihrer Periode bezahlten Urlaub zu nehmen. In vielen asiatischen Ländern ist das nämlich Usus, schreibt das deutsche Magazin stern.de und bezieht sich auf einen Artikel der britischen Zeitung Mail Online.

Drei zusätzliche Krankheitstage

Viele Frauen fühlen sich während der Periode unwohl, leiden an Kopfschmerzen, Krämpfen, Müdigkeit sowie Stimmungsschwankungen. Grudzinskas, der als renommierter Experte auf dem Gebiet der Gynäkologie gilt, will dass die Frauen während der Menstruation entlastet werden und monatlich drei zusätzliche Krankheitstage bekommen. Das würde sie zudem mehr für den Job motivieren und sie würden mehr leisten können und wollen.

Gleichberechtigung?

Um entwürdigende Prozeduren zu vermeiden, dürfte kein Beweis notwendig sein, wenn Arbeitgeberinnen Menstruationsurlaub antreten wollen, fordert Grudzinskas. Laut Mail Online gibt es in einigen Ländern Asiens, wie etwa in Japan oder Indonesien, bereits seit Jahren die gesetzliche Grundlage dafür. Konflikte mit der Gleichberechtigung am Arbeitsplatz sind damit aber vorprogrammiert, kritische Stimmen sprechen auch von Sexismus. Frauen könnten dadurch auch bei der Jobsuche benachteiligt werden, da sie mehr Urlaubstage als ihre männlichen Kollegen zur Verfügung hätten.

Grudzinskas sieht im Bericht von Mail Online die Forderung nach dem Menstruationsurlaub als einen weiteren Punkt in der Veränderung der Fortpflanzung des Menschens. Auch die Einführung der Pille habe für erbitterte Debatten gesorgt. "Diese Veränderungen wurden zum Zeitpunkt ihrer Einführung alle heiß diskutiert, haben aber die Möglichkeit der Frauen, eine berufliche Karriere zu verfolgen, enorm gesteigert."