Für die einen sind sie Heilmittel, um das Rauchen zu eliminieren und hartnäckigen Rauchern eine "gesunde" Alternative zu bieten. Für Kritiker hingegen repräsentieren sie eine unbekannte Gefahrenquelle und Einstiegsdroge für Kinder - an den E-Zigaretten scheiden sich die Geister.

"Es besteht kein Zweifel daran, dass eine E-Zigarette viel weniger schädliche Zusatzstoffe enthält als eine ,echte' Zigarette", sagt Horst Olschewski, Leiter der Pulmologie der MedUni Graz. Daher sieht er ein Potenzial für die E-Zigarette als Option für süchtige Raucher.

Raucher brauchen Nikotin

"Bekommt ein Raucher kein Nikotin, so sinken Konzentrationsfähigkeit und Intelligenzquotient", erklärt Lungenexperte Olschewski die Nikotinabhängigkeit. Raucher brauchen Zigaretten, um "normal" zu funktionieren - daher ist aufhören auch so schwierig. Und die E-Zigarette eine weniger schädliche Ersatzdroge.

Aber: Von gesund und unbedenklich kann nicht die Rede sein, denn Nikotin ist auch ein Gefäßgift, das die Gefäße verengt und verhärtet. Die Folgen sind bekannt: Raucherbein, Herzinfarkt, Schlaganfall.

Weicher Einstieg in die Sucht

Das größte Gefahrenpotenzial sieht Olschewski jedoch in der Verleitung von Kindern und Jugendlichen: E-Zigaretten kratzen viel weniger in Hals und Lunge und kommen auch noch mit lustigen Geschmacksrichtungen daher - ein weicher Einstieg in die Nikotinsucht.

"Ich würde die E-Zigarette nicht verteufeln", sagt Olschewski, "aber sie muss kontrolliert, am besten auf Rezept, abgegeben werden." Das Ziel muss aber bleiben: ausdämpfen, und zwar für immer.