Wasser, Mineralwasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees und gespritzte Fruchtsäfte (im Verhältnis 1:3): Die Liste der idealen Durstlöscher ist kurz - und leicht zu merken. Was von den im Handel erhältlichen Getränken zu empfehlen, akzeptabel und wovon abzuraten ist, das hat sich das Salzburger Institut Sipcan (siehe Infobox) genauer angeschaut und eine Liste von 400 Produkten publiziert. Diese soll - im Zuge des "Nationalen Aktionsplans Ernährung" des Gesundheitsministeriums - eine Orientierungshilfe für Konsumenten sein.

Untersucht wurden antialkoholische Getränke in PET-Gebinden (0,33 bis 0,75 Liter), ergänzt wird die Liste durch Sportgetränke und Energy-Drinks. Ein Getränk mit nicht mehr als 7,4 Gramm Zucker je 100 Milliliter und ohne Süßstoffe wurde dabei noch als akzeptabel eingestuft.

"Wir haben uns an den Kindern orientiert und hierfür eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation zum maximalen Zuckerkonsum plus einer Toleranz verwendet", erklärt Friedrich Hoppichler, Vorstand von Sipcan und Stoffwechselexperte.

Das Ergebnis ist einigermaßen ernüchternd, stellt Hoppichler fest. Mehr als die Hälfte der Getränke ist entweder stark zuckerhaltig oder mit Süßstoffen versetzt. Mit einem halben Liter Limonade werden bis zu 14 Stück Würfelzucker mitgetrunken, "das ist vielen nicht bewusst". Dabei geht es nicht bloß um die üblichen Verdächtigen, also jene Getränke, bei denen Konsumenten um den hohen Zuckergehalt und die aufputschende Wirkung wissen.

Auch in "Bio" ist Zucker

Überraschend an der Analyse ist, dass sich auf der Liste der nicht mehr akzeptablen Getränke auch solche finden, die man dort wohl nicht vermutet hätte. Prominente Beispiele sind Pago Orange mit einem Zuckergehalt von 9,3 Gramm je 100 Milliliter, Pfanner Multivitamin und Rauch Happy Day Orangensaft mit 9,4 Gramm Zucker oder Alnatura Apfel Karotte mit 9,5 Gramm. Auch bei Getränken, die das Wort "Bio" im Namen führen, ist Vorsicht geboten. Den höchsten Zuckergehalt weist Alnatura Traubensaft naturtrüb auf (16,4 Gramm), er ist weit über jenem von Coca Cola (10,6) oder Red Bull (11,0).

Freilich sind Zuckerquellen zu unterscheiden: Natürlicher Zucker ist gegenüber zugesetztem (Fruchtzucker, Traubenzucker oder auch Süßstoffe) zu bevorzugen. Je höher der Fruchtanteil ist, desto höher ist der Anteil an natürlichem Zucker.