Was Brustkrebsexperten in Österreich seit Jahren fordern und bereits die damalige Gesundheitsministerin Rauch-Kallat im Jahr 2003 ankündigte, dürfte nach derzeitigem Stand erst mit Oktober 2013 starten: das geplante Mammografie-Screening-Programm mit der aktiven Einladung der Frauen. Noch vor kurzem war von einem Starttermin von März 2013 die Rede gewesen.

"Der derzeitige Zeitplan lautet auf 1. Oktober 2013", erklärte der Radiologen-Bundesfachgruppenobmann in der Österreichischen Ärztekammer, Franz Frühwald, gegenüber der APA. Der offenbare Grund, so Frühwald: "Bund, Länder und Sozialversicherungsträger konnten sich zunächst nicht auf die Finanzierung der Overhead-Kosten für Verwaltung, Einladungen etc. einigen."

Finanzierung fraglich

Es ginge dabei um rund 4,5 Millionen Euro. Langfristig sei die Finanzierung nur im Rahmen einer neuen 15a-Vereinbarung zwischen den Partnern möglich - und das werde voraussichtlich eben erst im Herbst 2013 stehen. Laut der Österreichischen Ärztezeitung hat die Ärztekammer die vorgesehenen Schulungen für die Radiologen vorerst verschoben.

So soll das Programm in Österreich ablaufen: Alle in Österreich gemeldeten Frauen im Alter zwischen 45 und 69 Jahren werden alle zwei Jahre schriftlich zu einer kostenlosen Früherkennungsmammografie eingeladen. Auch jüngere Frauen ab 40 und ältere Frauen bis 75 können auf eigenen Wunsch am Programm teilnehmen. Jede Mammografie wird von zwei Radiologen unabhängig voneinander begutachtet. Außerdem müssen alle am Programm teilnehmenden Ärzte und Ärztinnen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen und eine Schulung absolvieren.

Derzeit - so die Berechnungen - gehen in Österreich nur 40 bis 50 Prozent jener Frauen, denen ihre Gynäkologin bzw. ihr Gynäkologe oder auch der praktische Arzt bzw. Ärztin unbedingt zur Brustuntersuchung geraten hat, auch wirklich zur Mammografie. Mit dem Früherkennungsprogramm soll bei allen Frauen ein Prozentsatz von mindestens 70 Prozent erreicht werden. Rund 1.500 Frauen in Österreich sterben jährlich an Brustkrebs. Mit Hilfe des nationalen Programms könnte man laut Experten rund 400 Frauen das Leben retten.