Das Wissen über gesundes Leben ist der Motivforscherin Sophie Karmasin zufolge in Österreich "definitiv aufbaubar". Bei der Studie "So gesund is(s)t Österreich", die von dem Lebensmittelkonzern Rewe in Auftrag gegeben worden ist, gaben zwar 25 Prozent an, sich oft bis sehr oft Vorsätze zu gesundem Essverhalten gemacht zu haben - "aber mehr als die Hälfte davon konnte diese nicht länger als einen Monat durchhalten", sagte Karmasin bei einer Pressekonferenz in Wien.

49 Minuten am Tag für die Gesundheit

Durchschnittlich investieren die Österreicher auch nur 49 Minuten pro Tag in eine gesunde Lebensweise wie das Zubereiten von hochwertigen Mahlzeiten oder Sport. "Offensichtlich gehen Wunsch und Wirklichkeit hier weit auseinander", sagte Karmasin. Überraschend ehrliche 43 Prozent gaben an, "aus Bequemlichkeit" nicht mehr für ihre Gesundheit zu tun, 33 Prozent meinten, sie hätten nicht ausreichend Zeit dafür.

Die Spitzenreiter der nicht umgesetzten Vorsätze sind "häufiger Konsum von Obst und Gemüse" (25 Prozent), "regelmäßige Hauptmahlzeiten" (21 Prozent) und "Verzicht bzw. die Reduktion von Alkohol" (20 Prozent). Beim Wissen über gesunde Ernährung gaben sich die Befragten nur durchschnittliche Noten, allerdings haben 47 Prozent in den vergangenen Jahren mehr über das Thema Gesundheit erfahren. Vor allem bei regionalen Lebensmitteln (28 Prozent), gesunder Ernährung (25 Prozent) und bei den Bausteinen der Körpers wie zum Beispiel Vitamine und Ballaststoffe (23 Prozent) ist der Wunsch nach mehr Information gegeben.

Die Supermärkte sollten der Sozialmedizinerin Anita Rieder zufolge auf die Ergebnisse der Studie reagieren. "Nachhaltiges Handeln im Lebensmittelhandel bedeutet auch, dass man versucht, gesunde Ernährung in der Bevölkerung noch populärer zu machen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn gesunde Produkte gut schmecken und auch leistbar sind", sagte Rieder. Das gemeinsame Kochen,, die soziale Kompetenz der Familie, Präventionsmaßnahmen, Bewegung mit Kindern und Jugendlichen und das Lernen, wie man mit Lebensmittel umgeht, könne der Handel allerdings nicht ersetzen.